Klein fordert: Sanierungsdruck über CO2-Preis aufbauen
dpa/lsw Stuttgart. Um alle Gebäude in Deutschland klimaneutral zu machen, braucht es aus Sicht des Chefs der Bausparkasse Schwäbisch Hall, Reinhard Klein, wirtschaftlichen Druck auf die Bewohner. „Neben Förderungen sind vor allen Dingen auch marktwirtschaftliche Mechanismen wichtiger Bestandteil wie der CO2-Preis“, sagte Klein den „Stuttgarter Nachrichten“. Man sei im vergangenen Jahr mit 25 Euro pro Tonne CO2 gestartet, bis 2025 soll der Preis pro Tonne auf 55 Euro steigen. „Umgerechnet auf einen Vier-Personen-Haushalt heißt das: Die Heizkosten verteuern sich um 300 bis 400 Euro pro Jahr. So entsteht Sanierungsdruck“, sagte Klein.
Bei vermieteten Objekten sprach er sich für ein differenziertes Modell aus: Wenn der Eigentümer ein hocheffizientes Haus habe, dann sollte der Mieter den CO2-Aufschlag zahlen. Bei einem sanierungsbedürftigen Haus mit tendenziell höherem Verbrauch sollte der Vermieter den CO2-Preis übernehmen.
Es werde schätzungsweise 1 bis 1,2 Billionen Euro bis 2045 kosten, den Gebäudebestand in Deutschland klimaneutral zu machen, sagte Klein. Das seien über 25 Jahre etwa 40 Milliarden bis 50 Milliarden Euro pro Jahr.
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