Kommentar: Planlos auf dem Brüsseler Gipfel
Kommentar: Planlos auf dem Brüsseler Gipfel
Von Knut Krohn
In der Europäischen Union wird der zweite Schritt vor dem ersten gemacht: Es geht jetzt vor allem darum, die Ukraine militärisch massiv zu unterstützen. Stattdessen Statt diskutiert die EU, wie ein möglicher Waffenstillstand zwischen der Ukraine und Russland aussehen könnte. Seit Wochen befinden sich die Verteidiger im Osten angesichts des russischen Ansturms auf breiter Front in größter Not. Was die Ukraine braucht, sind weitere Flugabwehrsysteme, auch um die Angriffe auf die Infrastruktur abzufangen, mehr Munition und Winterhilfe für die Zivilbevölkerung.
Die Waffenlieferungen aus Europa sind auch mit Blick auf den nahenden Amtsantritt von Donald Trump als US-Präsident von Bedeutung. Der hatte mehrfach gedroht, die Unterstützung für die Ukraine einzustellen. Für Kiew wäre das eine Katastrophe, da die Europäer alleine nicht in der Lage wären, diese Lücke zu füllen.
Besonders bitter für den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ist, dass er seit Wochen vor dieser schwierigen Situation gewarnt hat, bei den meisten Staaten der EU allerdings auf taube Ohren gestoßen ist. Vor allem Deutschland und Frankreich sind angesichts der innenpolitischen Krisen zu sehr mit sich selbstbeschäftigt. Wieder einmal rächt sich, dass die Europäer die Ukraine nur halbherzig unterstützen und deshalb auch keinen Plan entwickeln können, wie dieser Krieg beendet werden könnte.