Konjunktur trübt sich ein

Arbeitslosenquote im Landkreis steigt von 3,3 auf 3,6 Prozent

1239 Personen haben sich im Januar aufgrund der Beendigung ihres Beschäftigungsverhältnisses bei der Agentur beziehungsweise beim Jobcenter Rems-Murr arbeitslos gemeldet.Foto: B. Bronisz

© Berthold Bronisz

1239 Personen haben sich im Januar aufgrund der Beendigung ihres Beschäftigungsverhältnisses bei der Agentur beziehungsweise beim Jobcenter Rems-Murr arbeitslos gemeldet.Foto: B. Bronisz

WAIBLINGEN (aa). Im Januar hat die Arbeitslosigkeit im Rems-Murr-Kreis erneut Zuwachs erfahren. Insgesamt sind im Januar 8558 Personen arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vormonat hat die Arbeitslosigkeit um 7,7 Prozent zugenommen, im Vergleich zum Vorjahr waren es sogar 17,8 Prozent mehr. Aktuell liegt die Arbeitslosenquote bei 3,6 Prozent, im Vormonat lag sie bei 3,3 Prozent. „Zum Jahresbeginn laufen viele Arbeitsverhältnisse aus. Daher ist der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Januar nicht unüblich. Dies zeigt auch ein Vergleich der vergangenen zehn Jahre“, so Christine Käferle, Leiterin der Agentur für Arbeit Waiblingen. Gleichzeitig ist die konjunkturelle Eintrübung an der nachlassenden Nachfrage von Arbeitskräften spürbar.

Zu Jahresbeginn meldeten sich laut einer Pressemitteilung der Agentur für Arbeit Waiblingen 1239 Personen aufgrund der Beendigung ihres Beschäftigungsverhältnisses bei der Agentur beziehungsweise beim Jobcenter Rems-Murr arbeitslos. Lediglich 529 Arbeitsuchende konnten ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer neuen Stelle beenden.

Menschen, die sich nach Ende eines Beschäftigungsverhältnisses arbeitslos melden, haben in der Regel Anspruch auf Arbeitslosengeld I. Daher stieg die Zahl der arbeitslos gemeldeten Frauen und Männer in diesem Monat insbesondere bei der Agentur für Arbeit (+485). In SGB II gab es lediglich einen Zugang von 129 Personen. Derzeit sind bei der Agentur für Arbeit 52,1 Prozent der arbeitslosen Menschen gemeldet, bei der Grundsicherung 47,9 Prozent. Im Vormonat war die Arbeitslosigkeit noch gleichmäßig auf beide Rechtskreise verteilt. Auch in Baden-Württemberg ist die Arbeitslosenquote um 0,3 Prozentpunkte gestiegen, sie liegt nun bei 3,5 Prozent.

Auch die Kurzarbeit ist im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen. Im Januar 2020 zeigten 17 Betriebe mit 558 Arbeitnehmern Kurzarbeit an, im Januar 2019 waren es 10 Betriebe mit 74 Beschäftigten. „Betriebe versuchen so, ihre Fachkräfte über den wirtschaftlichen Abschwung hinaus im Beschäftigungsverhältnis zu halten“, erklärt Käferle.

Auch bei den Stellenmeldungen zeigt sich die konjunkturelle Situation. Die Zugänge gingen im Vergleich zum Dezember um 115 Stellen zurück, dies entspricht einem Minus von 20,0 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein Rückgang um 42,7 Prozent (–343). Der Rückgang der Stellen bezieht sich überwiegend auf Stellenmeldungen im Bereich Produktion/Fertigung und Verkehr/Logistik. Der Bestand an Arbeitsstellen lag um 9,8 Prozent unter dem Bestand des Vormonats beziehungsweise um 13 Prozent unter dem Vorjahresmonat.

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Erstellt:
31. Januar 2020, 06:00 Uhr

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