ZEW-Index

Konjunkturerwartungen brechen ein

Die Konjunkturerwartungen von Finanzexpertinnen und Finanzexperten in Deutschland sind im August auf den schlechtesten Wert seit zwei Jahren eingebrochen. Der ZEW-Index sank auf 19,2 Punkte.

„Der wirtschaftliche Ausblick für Deutschland bricht ein“, erklärte ZEW-Präsident Achim Wambach.

© dpa/Julian Stratenschulte

„Der wirtschaftliche Ausblick für Deutschland bricht ein“, erklärte ZEW-Präsident Achim Wambach.

Von red/AFP

Die Konjunkturerwartungen von Finanzexpertinnen und Finanzexperten in Deutschland sind im August auf den schlechtesten Wert seit zwei Jahren eingebrochen. Der Index des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim sank auf 19,2 Punkte, wie das Institut am Dienstag mitteilte. Das waren 22,6 Punkte weniger als im Vormonat, als die Erwartungen erstmals seit einem Jahr gesunken waren. Auch die Einschätzung der aktuellen Lage verschlechterte sich deutlich.

„Der wirtschaftliche Ausblick für Deutschland bricht ein“, erklärte ZEW-Präsident Achim Wambach. Einen ähnlich starken Rückgang der Erwartungen gab es den Angaben zufolge zuletzt im Juli 2022. Dazu beigetragen hätten etwa „enttäuschende Geschäftszahlen“ der US-Wirtschaft, eine unklare Geldpolitik und wachsende Sorgen über eine Eskalation des Nahost-Konflikts.

Erwartungen für die Eurozone waren 25,8 Punkte niedriger als im Juni

Auch die Erwartungen für die wirtschaftliche Entwicklung im Euroraum, den USA und China fielen zuletzt deutlich. „Dadurch fallen bei den deutschen Branchen insbesondere die Erwartungen der exportintensiven Sektoren“, erklärte Wambach. Die Erwartungen der Expertinnen und Experten für die Eurozone lagen bei 17,9 Punkten und waren damit 25,8 Punkte niedriger als im Juli.

Im Vormonat, als die Erwartungen erstmals seit einem Jahr gesunken waren, hatte sich die Einschätzung der aktuellen Lage noch verbessert. Das war laut ZEW nun nicht mehr der Fall. Der Blick auf die aktuelle Lage fiel um 8,4 Punkte auf nun minus 77,3 Punkte.

Das ZEW fragt für den Index monatlich Expertinnen und Experten von Banken, Versicherungskonzernen und Finanzabteilungen von Großunternehmen nach ihren Einschätzungen zu wichtigen internationalen Finanzmarktdaten, die Aufschluss über die weitere Konjunkturentwicklung geben. Dazu gehören Inflationsraten, Zinsen, Aktienindizes, Wechselkurse und der Ölpreis. Der ZEW-Index gilt als wichtiger Indikator für die künftige ökonomische Entwicklung Deutschlands.

An der aktuellen Umfrage vom 5. bis zum 12. August beteiligten sich laut ZEW 152 Analystinnen und Analysten sowie institutionelle Anlegerinnen und Anleger.

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Erstellt:
13. August 2024, 12:12 Uhr

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