Kretschmann: Durchregieren hat nach Pandemie ein Ende
dpa/lsw Stuttgart. Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat den Menschen versprochen, dass sie nach Ende der Corona-Pandemie alle ihre Bürger- und Freiheitsrechte selbstverständlich zurückbekommen. Der Grünen-Politiker sagte in der SWR-Radiosendung „Leute“ (Dienstag): „Ich verspreche den Bürgerinnen und Bürgern: Wenn das rum ist, dann wird es wieder ganz normal.“
Das Regieren über Schutzverordnungen bleibe eine Ausnahme, sagte er. „Als Politiker heilt uns das von einem sicher: Das heißt Durchregieren. Da haben Sie keinen Bock mehr drauf.“ Wenn der „Schlamassel“ vorbei sei, werde er froh sein, den politischen Kurs wieder mit den Bürgern auszuhandeln. Der Ministerpräsident räumte ein, dass er sich nach 20 Monaten Pandemie manchmal selbst zurücknehmen müsse - „dass man nicht in ein Fahrwasser kommt, das sei nun die Politik“.
Kretschmann will sich auch um den Dialog mit Gegnern der Corona-Politk bemühen, etwa mit den sogenannten Querdenkern. „Wir dürfen in einer Demokratie niemals einen Bürger aufgeben. Selbst wenn Leute ins Gefängnis kommen, gilt das Resozialisierungsprinzip. Selbst Verbrecher versuchen wir wieder auf den guten Weg zu bringen. Dann werden wir es erst recht mit den Querdenkern machen.“ Das werde nicht immer gelingen, aber versuchen müsse man es.
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