Kretschmann nach Hermann-Kritik: Nicht mehr hadern

dpa/lsw Stuttgart. Nach dem Unmut von Winfried Hermann über die Verteilung der Ministerien in der neuen Ampel-Koalition ruft Ministerpräsident Winfried Kretschmann (beide Grüne) seinen Verkehrsminister zur Zurückhaltung auf. „Damit zu hadern, macht einfach gar keinen Sinn, sondern jetzt heißt es, produktiv da ranzugehen“, sagte Kretschmann am Dienstag in Stuttgart. Hermann habe als Landesverkehrsminister alle Möglichkeiten, sich im Sinne grüner Verkehrspolitik einzubringen.

Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen), Ministerpräsident von Baden-Württemberg. Foto: Bernd Weißbrod/dpa/Archivbild

Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen), Ministerpräsident von Baden-Württemberg. Foto: Bernd Weißbrod/dpa/Archivbild

Die Besetzung des Bundesverkehrsministeriums an die FDP sei nun mal beschlossene Sache, sagte Kretschmann. „Die Dinge sind, wie sie sind.“ Die Grünen seien mit dem Wirtschafts-, dem Landwirtschafts- und dem Verbraucherministerium ökologisch in der Fläche vertreten.

Hermann hatte sich in einem Interview sehr verstimmt darüber gezeigt, dass die Grünen das Verkehrsressort in der neuen Bundesregierung nicht erhalten haben. Die FDP, die mit Volker Wissing den neuen Bundesverkehrsminister stellt, sei in den vergangenen Jahren nicht aufgefallen als Partei der Verkehrswende, hatte Hermann der Wochenzeitung „Kontext“ gesagt. Die Enttäuschung über die Besetzung sei bei vielen Grünen riesig. „Klimaschutz ohne Verkehrsministerium, ohne Verkehrswende, wie soll das gehen?“, hatte Hermann gesagt.

Der Landesverkehrsminister hatte im Interview zudem deutliche Kritik am rot-grün-gelben Koalitionsvertrag geäußert. Unter anderem sei in dem Vertrag die Verkehrswende bei den Themen Schienenverkehr und Nahverkehr „unterbelichtet“.

© dpa-infocom, dpa:211207-99-292394/2

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Erstellt:
7. Dezember 2021, 16:54 Uhr

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