Kümmerer-Programm zur Ausbildung von Migranten geht weiter
dpa/lsw Stuttgart. Das baden-württembergische Wirtschaftsministerium führt das Kümmerer-Programm zur Integration von geflüchteten Menschen in den Arbeitsmarkt fort und stellt dafür 1,8 Millionen Euro zur Verfügung. „Angesichts des stetig wachsenden Fachkräftebedarfs unserer Wirtschaft und einer Vielzahl unbesetzter Ausbildungsstellen stärken wir die berufliche Ausbildung und unterstützen unsere Unternehmen bei der Fachkräftesicherung. Deshalb ist unser Programm zur Integration von Zugewanderten in Ausbildung gerade jetzt besonders wichtig“, sagte Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) der „Schwäbischen Zeitung“ (Dienstag). Es bringe landesweit Ausbildungsbetriebe und zugewanderte junge Menschen zusammen.
Das Ministerium fördert im kommenden Jahr 36 Kümmerer-Stellen bei 21 Kammern, Bildungsträgern und Landkreisen. Das Programm läuft seit 2016. Die Kümmerer sollen geeignete junge Menschen bei der Berufswahl unterstützen und sie in Praktika, Einstiegsqualifizierungen und Ausbildung vermitteln. Die Kümmerer sind zugleich Ansprechpartner für die Betriebe.
Mit dem Kümmerer-Programm habe das Land ein erfolgreiches Angebot etabliert, sagte Hoffmeister-Kraut. Laut einem noch unveröffentlichten Bericht, der der „Schwäbischen Zeitung“ vorliegt, haben seit 2016 regionale Kümmerer 6200 Betriebe beraten und mehr als 7000 Zugewanderte begleitet. Bis September 2021 sind so mehr als 3200 Ausbildungsverhältnisse zustande gekommen - überwiegend im Handwerk und in der Industrie.
Die Auszubildenden des Kümmerer-Programms beginnen nach Angaben des baden-württembergischen Wirtschaftsministeriums ihre Ausbildung dort, wo sie besonders gebraucht werden: in Kleinst- und Kleinbetrieben mit unter 50 Beschäftigten und im Handwerk. Sie ergreifen zudem oft Ausbildungsberufe, die sonst nicht so stark nachgefragt werden, etwa Köchin oder Koch sowie Fachlageristin oder Fachlagerist. Außerdem sei die Zahl neuer Ausbildungsverträge im Kümmerer-Programm im Bereich Gesundheit, Pflege und Soziales sowie im Handel zuletzt deutlich gestiegen.
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