Lärmwerte für Oppenweiler-Zell sollen berechnet werden
Die Gemeinde Oppenweiler schreibt den Lärmaktionsplan fort. Weitergehende Maßnahmen sind nicht zu erwarten, obwohl die Werte hoch sind. Neu soll auch der Ortsteil Zell aufgenommen werden.
Von Lorena Greppo
Oppenweiler. Als der Lärmaktionsplan der Gemeinde Oppenweiler vor fünf Jahren aufgestellt wurde, hatte dies weitreichende Folgen. Die enorme Beeinträchtigung der Anwohner der Hauptstraße (B14) zwang Verwaltung und Gemeinderat zum Handeln. In der Folge wurde auf der Bundesstraße innerorts Tempo 30 angeordnet – durch eine Änderung in der Rechtssprechung war dies möglich geworden (wir berichteten). Nun wird der Lärmaktionsplan fortgeschrieben. Damit sei man in der Region vorne, führte Bürgermeister Bernhard Bühler an. Denn manche andere Kommune sei gerade erst mit der Aufstellung beschäftigt. Weitergehende Maßnahmen, wie man sie vor fünf Jahren ergriffen hat, sind dieses Mal aber nicht zu erwarten. Vor allem deshalb, weil eben schon viel getan wurde.
Gleichwohl gibt es veränderte Rahmenbedingungen, die eine Überprüfung sinnvoll erscheinen lassen, führte Bühler aus. Da sind zum einen die neuen Berechnungsdaten, welche die Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) zur Verfügung stellt. Diese müssen übernommen werden, einige Werte könnten sich dadurch verändern. Da der Ortsteil Zell nicht von der Erhebung der LUBW erfasst ist, schlägt die Verwaltung darüber hinaus vor, die notwendigen Untersuchungen ebenfalls mit zu beauftragen. Der Fokus wird hierbei auf die Kreisstraße 1897 gelegt. Und nicht zuletzt war ein Antrag auf Geschwindigkeitsreduzierung im Bereich der Rüflensmühle aus der Bevölkerung eingegangen.
Ruhige Gebiete werden ausgewiesen
Man müsse das Rad nicht neu erfinden, sagte auch Gert Braunstein vom Büro Soundplan. Dennoch müssten die Daten überprüft werden. Beispielsweise sei nicht berücksichtigt werden, dass bei zurückliegenden Arbeiten an der B14 bereits ein lärmmindernder Belag verbaut wurde. Gert Braunstein hob auch hervor, dass man im Lärmaktionsplan sogenannte ruhige Gebiete ausweisen könne. Denn die langfristige Strategie sei noch immer, eine Umgehungsstraße zu bekommen. Und sollte es irgendwann so weit sein, könnte die Ausweisung ruhiger Gebiete etwa die Grundlage dafür werden, dass eine Lärmschutzwand gebaut wird. Als Beispiel für ein ruhiges Gebiet nannte er den Schlossgarten.
Bürgermeister Bühler führte auch noch Lärmbedenken bezüglich der Schule an. Diese sei bisher nicht angemessen geschützt. Eine Idee sei, den Geltungsbereich für Tempo 30 auf der B14 etwas auszuweiten, sodass er den Abschnitt vor der Schule mit einbeziehe. Und auch die Bedenken aus der Bürgerschaft bezüglich der Lärmwerte an der Rüflensmühle sehe er als „durchaus gerechtfertigt“ an, so Bühler.
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Harald Pfitzenmaier (FGL) erkundigte sich danach, ob auch der zu erwartende Mehrverkehr durch die Erweiterung der Deponie Steinbach bei den Berechnungen für Zell mit einbezogen werde? „Ich fürchte, konkrete Zahlen werde ich da nicht bekommen“, lautete Gert Braunsteins Antwort. Es gebe bereits eine gute Verkehrsuntersuchung, diese Daten werde er nutzen. Bernhard Bühler fügte aber hinzu, dass der Lärmaktionsplan in fünf Jahren erneut fortgeschrieben werde, dann könne man reagieren, sollte sich die Situation bis dahin verändert haben.
Eine Bürgerbeteiligung ist notwendig
Erhard Friz (FWV) erkundigte sich nach dem Zeitplan des Vorhabens. Die Überprüfung und Interpretation der Ergebnisse könne er recht zügig vornehmen, so Braunstein. Allerdings ist auch eine Bürgerbeteiligung notwendig. Dort könnten weitere Bedenken oder Vorschläge vorgebracht werden, die dann geprüft werden müssen. Insofern sei eine klare Aussage schwierig.
In Sachen Straßenbelag auf der B14 hatte Bürgermeister Bühler noch eine Nachricht parat: Der Asphalt auf der Fahrbahnhälfte von der Bank aus bis zur Bühlfeldstraße müsse erneuert werden. „Wenn alles gut läuft, könnte das noch in diesem Jahr gemacht werden“, kündigte er an. Allerdings könnte das Vorhaben noch mit den geplanten Sperrungen im Zuge des B-14-Ausbaus kollidieren. Die Verwaltung favorisiere dieses Mal eine Vollsperrung in den Sommerferien. „So, wie es im Herbst lief, darf es nie wieder passieren“, so Bühler.