Landrat Richard Sigel mit riesiger Mehrheit wiedergewählt

Von 83 anwesenden Kreisräten stimmen in der Fellbacher Schwabenlandhalle 78 für Richard Sigel. Der 45-Jährige blickt voller Tatendrang auf seine zweite Amtszeit und dankt dem Kreistag für den überwältigenden Vertrauensbeweis.

Gratulation zur Wahl: Grünen-Kreisrätin Christine Besa überreicht Richard Sigel und seiner Frau Nina eine Rems-Murr-Torte.Foto: Benjamin Büttner

© Benjamin Buettner

Gratulation zur Wahl: Grünen-Kreisrätin Christine Besa überreicht Richard Sigel und seiner Frau Nina eine Rems-Murr-Torte.Foto: Benjamin Büttner

Von Matthias Nothstein

Rems-Murr/Fellbach. Der Rems-Murr-Kreis hat einen „neuen alten“ Landrat: Richard Sigel. Der Kreistag hat sich gestern Abend mit überwältigender Mehrheit für den Amtsinhaber ausgesprochen. Bei der Abstimmung machten 78 Kreisräte hinter dem Namen Sigels ihr Kreuzchen. Anwesend waren 83 der 91 Kreisräte.

Der Murrhardter Bürgermeister Armin Mößner leitete als Vorsitzender der größten Fraktion die Sitzung in der Schwabenlandhalle. Der CDU-Mann sagte, „der heutige Tag ist ein wichtiger für den Rems-Murr-Kreis, wir können die Erfolgsgeschichte des Landkreises im 50. Jahr seines Bestehens mit der Wahl des neuen Landrats ein Stück weit weiterschreiben“. Trotz der pathetischen Einführung konnte von Spannung keine Rede sein konnte, schließlich war Sigel der einzige Bewerber für das Amt, seine Wiederwahl nur eine Formsache.

Trotzdem erinnerte auch Gastgeberin Gabriele Zull, die Oberbürgermeisterin von Fellbach, daran, dass in der Schwabenlandhalle immer wieder Kreisgeschichte geschrieben wurde. Als Beispiel nannte sie die Amtseinführung von Sigels Vorgänger, Landrat Johannes Fuchs, im Jahr 2002. Und nun die Wiederwahl seines Nachfolgers. Zull erklärte ebenfalls schon zur Einleitung, dass sie davon ausgehe, dass Sigel einen überwältigenden Sieg einfahren und dadurch viel Rückenwind erhalten werde.

Die Wahl 2015 war zwar spannender, aber die jetzige ist nicht weniger wichtig

In seiner 15-minütigen Bewerbungsrede ging Sigel sofort auf die Besonderheit ein, keinen Gegenkandidaten zu haben: „Die Wahl zwischen drei Kandidaten war vor acht Jahren sicher spannender als heute mit mir, als alleinigem Bewerber. Und dennoch: Die Wahl ist nicht weniger wichtig. Die Herausforderungen sind nicht kleiner geworden.“ Konkret meinte er damit die verschiedensten Krisen, die leider fast schon zum Dauerzustand geworden seien. „Für meine Arbeit als Landrat sind deshalb ein klares Mandat und das Vertrauen des Kreistags unverzichtbar. Daher bitte ich Sie heute erneut um Ihr Vertrauen, um Ihre Stimme für eine weitere Amtszeit.“

Mit sehr persönlichen Worten brachte Sigel zum Ausdruck, dass das Amt für ihn auch nach acht Jahren immer noch eine Herzenssache ist: „Es ist erfüllend, das Lebensumfeld der Menschen mitgestalten zu dürfen. Daher stelle ich mich aus voller Überzeugung und nach reiflicher Überlegung erneut zur Wahl.“

Das Miteinander und der Zusammenhalt sind ihm wichtig

Würde er gefragt werden, was ihm in seiner achtjährigen Amtszeit besonders wichtig war, „dann ist es das Miteinander und der Zusammenhalt.“ Das Miteinander bezog er auf die Kreisräte, die Bürgermeister, die Abgeordneten in Bund und Land, die Mitarbeitenden der Verwaltung und die Bürger. Und zum Zusammenhalt im Landkreis sagte er: „Den habe ich nicht nur in der Coronapandemie erlebt, sondern immer dann, wenn es darauf ankam.“ Ganz bewusst laute daher auch das Motto für das 50-jährige Kreisjubiläum: „Miteinander lebenswerter.“

In seinem Rückblick zeigte er sich sehr zufrieden darüber, dass der Kreis bei vier Themenschwerpunkten sehr gut vorangekommen ist. Konkret listete er die Zukunft der Rems-Murr-Kliniken, die Kreisfinanzen, die Bewältigung der Flüchtlingskrise und das Thema Personal und Fachkräfte auf. Für die Zukunft stehen sogar acht Themenfelder auf seiner Agenda, die für die Zukunftsfähigkeit des Landkreises wichtig sind. Dies sind die Gesundheitsversorgung, der Klimaschutz, das Wohnbauprogramm, die Gesamtimmobilienkonzeption, die moderne Verwaltung, der Breitbandausbau, das Paket Schule, Bildung, Jugend und der Katastrophenschutz. Seine Rede endete mit dem Appell: „Ich bitte Sie um ein klares Mandat, das mir auch den notwendigen Rückhalt und das Gewicht verleiht, um die Interessen unseres Rems-Murr-Kreises künftig vertreten zu können.“

Als Mößner nach der Auszählung der Stimmen verkündete, „es gibt einen Wahlsieger“, sorgte er für viel Heiterkeit. Und als er Sigel zur Wiederwahl gratulierte und ihm alles Gute für die kommenden acht Jahre wünschte, setzte ein minutenlanger Applaus ein. Danach machte es Sigel kurz. Er bedankte sich nochmals dafür, dass er acht Jahre lang Landrat sein durfte und es jetzt nochmals acht Jahre lang sein dürfe. Ein Ständerling mit vielen Gesprächen im Foyer der Halle rundete die Kreistagssitzung ab.

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Erstellt:
9. Mai 2023, 06:00 Uhr

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