Leichte Herbstbelebung auf dem Arbeitsmarkt im Rems-Murr-Kreis
Trotz angespannter Konjunkturlage sinkt im Rems-Murr-Kreis die Arbeitslosenquote. Der Vorjahresvergleich fällt aber negativ aus.
Rems-Murr. Im zurückliegenden Monat ist die Arbeitslosenquote im Rems-Murr-Kreis um 0,1 Prozentpunkte gesunken und liegt Ende Oktober bei 4,3 Prozent. „In den vergangenen vier Wochen zeigte sich trotz der anhaltend angespannten Konjunkturlage eine leichte Herbstbelebung. Wie erhofft, ist ein gewisser Nachholeffekt eingetreten, von dem vor allem die Jüngeren profitiert haben“, ordnet die Leiterin der Waiblinger Agentur für Arbeit, Christine Käferle, die aktuelle Entwicklung am Arbeitsmarkt ein.
Im Oktober meldeten sich 1009 Personen bei der Waiblinger Agentur für Arbeit oder dem Jobcenter Rems-Murr aufgrund der Beendigung ihres Beschäftigungsverhältnisses arbeitslos. Im gleichen Zeitraum konnten 818 Frauen und Männer ihre Arbeitslosigkeit durch die Aufnahme einer neuen Beschäftigung beenden, 865 begannen eine Aus- oder Weiterbildung. Insgesamt sank die Zahl der arbeitslos Gemeldeten im Rems-Murr-Kreis im Vergleich zum Vormonat um 413 auf 10422 Personen. Vor einem Jahr waren kreisweit 1116 Arbeitslose weniger gemeldet, die Arbeitslosenquote lag bei 3,8 Prozent.
Höhere Arbeitslosigkeit als im Vorjahr
Landesweit ging die Arbeitslosigkeit ebenfalls leicht zurück. Davon unberührt liegt die Arbeitslosenquote in Baden-Württemberg wie im Vormonat bei 4,3 Prozent. Im Oktober letzten Jahres betrug sie 3,9 Prozent. Nachdem der nach den Sommerferien übliche Abbau der Arbeitslosigkeit bei den unter 25-Jährigen im September dieses Jahres quasi fast ausgeblieben war, verzeichnet die Waiblinger Agentur für Arbeit im Oktober einen Rückgang um 175 Personen. „Ich bin froh, dass in den letzten Wochen die Arbeitslosigkeit unter den jungen Erwachsenen deutlich abgenommen hat. Die Arbeitslosenquote in dieser Altersgruppe ging von 3,9 Prozent im September auf 3,2 Prozent zurück“, teilt Käferle mit. „Im Jahresvergleich zeigen sich aber auch hier die Auswirkungen der konjunkturellen Eintrübung: Im Oktober letzten Jahres lag die Quote mit 2,8 Prozent noch um 0,4 Prozentpunkte günstiger“, führt sie weiter aus.
Die aktuelle Reduzierung der Arbeitslosigkeit betrifft beide Rechtskreise nahezu gleichermaßen. Während bei der Waiblinger Agentur für Arbeit im Vergleich zum Vormonat 225 weniger Personen arbeitslos gemeldet waren, ging die Zahl beim Jobcenter Rems-Murr um 188 arbeitslose Leistungsbezieher zurück. Derzeit werden kreisweit 56,8 Prozent der arbeitslos Gemeldeten vom Jobcenter betreut. Dem Arbeitgeberservice von Arbeitsagentur und Jobcenter wurden in den vergangenen vier Wochen 456 zu besetzende Arbeitsstellen gemeldet, 88 mehr als im Vormonat. Ende Oktober sind kreisweit über 2500 offene Stellen gemeldet. Diese und weitere bei der Agentur für Arbeit gemeldeten Stellenangebote sind zu finden unter www.arbeitsagentur.de/jobsuche.
„Es zeigt sich, dass die Nachfrage nach gut qualifizierten Fachkräften nach wie vor besteht. Ohne eine abgeschlossene Berufsausbildung oder eine entsprechende berufliche Qualifikation wird es hingegen gerade in der derzeitigen konjunkturellen Lage immer schwieriger, dauerhaft einen Platz in der Arbeits- und Berufswelt zu finden. Daher sind und bleiben Aus- und Weiterbildung bei uns im Fokus. Wir wollen Ungelernte für eine Qualifizierung gewinnen, um so die Beschäftigungschancen zu erhöhen. Aber auch für alle anderen bleibt Weiterbildung ein grundlegender Baustein für die Sicherung der eigenen beruflichen Zukunft“, betont Käferle. 281 Arbeitsuchende begannen im letzten Monat eine von der Waiblinger Agentur für Arbeit oder dem Jobcenter Rems-Murr geförderte berufliche Weiterbildungsmaßnahme, insgesamt nehmen derzeit 822 Personen an einer Qualifizierung teil. Seit Jahresbeginn wurden über 1400 berufliche Weiterbildungen gefördert. pm