Lern dieMenschen kennen
Täglich neu: Landestypisches für Einheimische und Reigschmeckte
Die Schwaben send halt Kerle, wie dem schönen Beitrag von Ewald Lehrer aus Ötisheim zu entnehmen ist: „Eine Schweizer Firma hat den dünnsten Draht der Welt entwickelt, kann ihn aber leider nicht vermessen. Deshalb geben sie ihn den Franzosen, die ihn aber zurücksenden, weil auch sie ihn nicht vermessen können. Danach versucht die Schweizer Firma ihr Glück bei den Engländern, den Schweden und den Amerikanern, doch jedes Mal vergebens, immer mit der Antwort, dass sie nicht über so genaue Messmittel verfügen. Zu guter Letzt versuchen die Schweizer ihr Glück im Schwabenland, dem sagenumwobenen Land der Tüftler. Als Antwort erhalten sie den Draht mit einem Zettel zurück, auf dem steht: ,Aier Drähdle isch 0,0000164 mm digg! Onn jetz wollda mr no wisse, ob mr a Loch neibohre solled odr a Gwend druffschneide.‘“
Heinz Schüle aus Frickenhausen hat uns dieses Kindergöschle geschickt: „Meine inzwischen siebenjährige Enkeltochter sagte einmal als Vierjährige zu mir: ,Opa, die Sprudelkiste ist leer. Wir müssen in den Trinkenladen fahren. Kriag i nó wieder Gommibärla von dr Bezahlerin?‘ Sie meinte natürlich die Kassiererin im Getränkemarkt. Was haben meine Frau und ich gelacht. Seitdem ist jeder Getränkemarkt bei uns ein ,Trinkenladen‘.“
Ein Kindergöschle hat uns auch Werner Schüle aus Magstadt geschickt: „Mei Bruder, Jahrgang 1946, war mit seim Vetter en dr Schual ond hot derfa mit zom Religionsunterricht. Mo’r hoimkomma isch, hot’r zu unserer Mutter gsait: ,Mama, i war heit em Millionsonderricht.‘“
Ein kleiner Nachtrag von Jörg Eber-hardt aus Stuttgart-Botnang zum Holga:„Vor einiger Zeit fiel in Ihrer Rubrik der Begriff Holga für ein (Heiligen-)Bild. Bei uns wurde ein vermeintlicher Künstler bzw. Maler Holgaschmierer genannt.“
Gertrud Glaser hat uns einen Blumen-Aufkleber in Herzform geschickt, verbunden mit dem Hinweis: „Des isch a Helgle. Mai Ahne, Johrgang 1877, hot au Helgle zo dene Bussi-(Poesie)Album-Bilder gsaid. En meim Album stoht: Gertrud, lern die Menschen kennen, denn sie sind veränderlich. Die dich heute Freundin nennen, schimpfen morgen über dich.“
Doris Knorre erinnert an die schönen Hälenga-Beiträge der vergangenen Wochen. Sie schreibt: „Zum Begriff ,hälenga reich wia d’Reitlenger‘ fiel mir ein Spruch ein, der das Gegenteil beschreibt. Es gibt ja auch Leute, die mehr scheinen wollen als sie sind und über ihre Verhältnisse leben. Zu einem solchen sagte man bei uns: ,Der wed mit de grauße Hond bronza ond brengt da Fuaß et so weit nuff.‘“ Der schwäbische Spruch des Wochenendes kommt von Jürgen Aichele: „Als wir kürzlich bei Bekannten beim Spieleabend waren und ich eine Karte etwas zu schnell ausgespielt habe und noch mal zurücknehmen wollte, kam sofort der Hinweis: ,Hald amol – dr Disch hebt d’Karda!‘“