Innenstädte

Makler: Wettbewerb um Handelsflächen in Bestlagen nimmt zu

Viele Geschäfte haben es schwer in Zeiten von Online-Handel und sparsamer Verbraucher. Doch in Bestlagen deutscher Städte sind große Flächen umkämpft. Vor allem eine Branche ist aktiv.

Der Einzelhandel mietet wieder mehr Flächen - insbesondere im Modehandel (Archivbild).

© Silas Stein/dpa

Der Einzelhandel mietet wieder mehr Flächen - insbesondere im Modehandel (Archivbild).

Von dpa

Frankfurt/Main - In den Top-Lagen der wichtigsten deutschen Einkaufsstädte nimmt der Wettbewerb um Handelsflächen zu. Nach Zahlen des Immobilienspezialisten Jones Lang LaSalle (JLL) sank im zweiten Halbjahr der Anteil verfügbarer Ladenflächen und Geschäfte in den 1a-Lagen der neun größten Einkaufsstädte auf je gut 15 Prozent, etwas weniger als ein Jahr zuvor. 

Das belege die Widerstandskraft des stationären Handels auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten, sagte Anika Korsos, Expertin für Einzelhandelsimmobilien bei JLL. "Zugleich sind die aktuellen Werte aber noch weit von denen vor der Pandemie entfernt, als 11,5 Prozent der Ladenlokale und 7,5 Prozent der Ladenflächen in den Toplagen verfügbar waren." 

Die Entwicklung in den Top-Lagen von Metropolen steht im Gegensatz zur Situation des Handels in vielen Städten, die von Schließungen und Leerstand geprägt sind. So erwartet der Handelsverband Deutschland (HDE), dass dieses Jahr rund 5.000 Geschäfte dichtmachen.

Modehandel mietet große Flächen

Die Quote bei JLL umfasst Leerstand, aber auch Flächen, bei denen der Mietvertrag binnen 18 Monate ausläuft, die im Umbau sind oder für die ein Nachmieter gesucht wird. Betrachtet wurden in der Analyse Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München, Stuttgart, Leipzig und Hannover. 

Ein Grund für den Aufwärtstrend in den Metropolen seien große, oft internationale Modehändler, die verstärkt Flächen mit mehr als 1.000 Quadratmetern mieteten, erklärte JLL. Diese seien aber in Top-Lagen Mangelware. Zugleich wurden in manchen Städten Handelsflächen wie frühere Kaufhäuser umgewandelt, sodass das Angebot an Fläche sinke.

Trotz aller Widrigkeiten für den Handel bleiben die Spitzenmieten hoch, erklärte JLL weiter. München mit der Kaufingerstraße sei am teuersten mit 340 Euro pro Quadratmeter und Monat vor Berlin mit der Tauentzienstraße (290 Euro) und der Frankfurter Zeil (270 Euro). Damit liegen die Städte weit hinter den europäischen Spitzenreitern: Auf den Champs-Elysées in Paris lag die Spitzenmiete demnach bei 1.708 Euro je Quadratmeter, rund fünfmal so viel wie in München. Es folgten Zürich mit 905 Euro, Genf (618) und London (586).

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Erstellt:
12. Dezember 2024, 12:18 Uhr

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