„Maria 2.0“: Katholische Reformerinnen planen Aktionen
dpa/lsw Stuttgart. Die katholische Reformbewegung „Maria 2.0“ plant für heute mehrere Aktionen an verschiedenen Orten in Baden-Württemberg und deutschlandweit. Was genau es damit auf sich hat, wollten die Initiatorinnen vorab noch nicht verraten. 2019 mischte die Bewegung mit ihrem Frauenstreik die katholische Kirche auf. Danach wurde es etwas ruhiger, doch nun bekommen die Reformerinnen neuen Schwung, was auch an einem gewissen Gegenwind aus dem Vatikan liegt.

Lisa Kötter, Mitinitiatorin des Kirchenstreiks „Maria 2.0“. Foto: Friso Gentsch/dpa/Archivbild
Anfang Februar wurde ein Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ bekannt, wonach sich die vatikanische Kongregation für die Glaubenslehre mit „Maria 2.0“ befassen soll. Stein des Anstoßes soll ein Protest der Frauenrechtlerinnen gegen die Zurückhaltung eines Missbrauchsgutachtens durch den Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki sein. Mitglieder von Maria 2.0 hatten im November mit einem „Beichtmobil“ unter dem Motto „Raus mit der Akte“ dagegen protestiert, dass Woelki das Gutachten unter Verschluss hält. Er begründet das mit rechtlichen Bedenken.
Die Reformerinnen sehen sich nach den Berichten über eine Beobachtung durch den Vatikan in ihrer Arbeit bestätigt. „Das ist ein Ritterschlag“, sagte die Mitgründerin der Bewegung, die Münsteranerin Lisa Kötter. „Es zeigt doch, dass wir einen Nerv getroffen haben.“
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