Mehr Spiele, mehr Geld in der Königsklasse

Die Uefa hat die Champions League reformiert. Ein Überblick über das neue Format.

Von sid/dpa

München - Es geht los: Die neue Champions League mit nun 36 Mannschaften ist die Antwort der Europäischen Fußball-Union (Uefa) auf die Super League, die einige Topclubs ins Leben rufen wollten. Man sei „überzeugt, dass das ausgewählte Format zu einer richtigen Balance führt und Generierung von soliden Einnahmen garantiert“, so Uefa-Präsident Aleksander Ceferin.

Welche deutschen Teams sind dabei? Die Bundesliga stellt mit Meister Bayer Leverkusen, dem VfB Stuttgart, Bayern München, RB Leipzig und Borussia Dortmund fünf Starter. Den fünften Startplatz erreichte sie über die Uefa-Jahreswertung. Bislang stellte die Bundesliga nur einmal fünf Teilnehmer: 2022/23 hatte sich Eintracht Frankfurt als Europa-League-Sieger qualifiziert.

Was ändert sich konkret? Das Teilnehmerfeld wurde von 32 auf 36 Teams erweitert, die Gruppenphase wird durch eine Ligaphase ersetzt. Statt bislang 125 Partien wird es insgesamt 189 geben.

Wie läuft die neue Liga, wer ist Favorit? Es stehen für jeden Club zunächst acht Partien an, es gibt aber keine Hin- und Rückspiele mehr. Jeder Verein wird vier Heim- sowie vier Auswärtsspiele haben. Bei den Buchmachern werden zuerst Manchester City mit Coach Pep Guardiola und Rekordchampion Real Madrid als Favoriten genannt.

Wer kommt in die K.-o.-Phase? Mit den Ergebnissen aus den acht Spieltagen wird eine Gesamttabelle aller 36 Teams erstellt. Die besten acht Mannschaften der Liga ziehen dann direkt in das Achtelfinale ein. Die Teams auf den Plätzen neun bis 16 treffen in Play-offs auf die Teams der Plätze 17 bis 24. Für die Mannschaften ab Platz 25 ist die Europapokal-Saison dagegen beendet – es gibt also keinen „Abstieg“ mehr in die Europa League. Am letzten Liga-Spieltag am 29. Januar 2025 werden alle 18 Partien gleichzeitig ausgetragen.

Wie geht es ab dem Achtelfinale weiter? Ab dem Achtelfinale geht es wie bisher im K.-o.-Modus weiter. Die acht Mannschaften, die sich in den Play-offs (11./12. und 18./19. Februar) durchsetzen, werden am 21. Februar dann den acht direkt qualifizierten und gesetzten Clubs zugelost. Der Tabellenerste der Ligaphase kann frühestens im Endspiel auf den Zweiten treffen. Alle K.-o.-Spiele – abgesehen vom Finale – werden weiterhin mit Hin- und Rückspielen ausgetragen.

Wo findet das Finale statt? München wird am 31. Mai 2025 zum fünften Mal nach 1979, 1993, 1997 und 2012 Austragungsort sein. Der FC Bayern hofft nach 2012 auf ein zweites „Finale dahoam“. Damals scheiterte der Rekordmeister dramatisch im Elfmeterschießen am FC Chelsea.

Wie lukrativ ist das neue Format? Statt der rund zwei Milliarden Euro schüttet die Uefa nun 2,467 Milliarden Euro pro Saison an die Clubs aus. Das Startgeld für jeden Club steigt auf 18,62 Millionen Euro (bisher 15,64 Millionen), hinzu kommen Prämien in der Ligaphase pro Sieg von 2,1 Millionen und sogenannte Platzprämien von 275 000 für den Letzten bis zu knapp zehn Millionen für den Ersten der Ligaphase. Allein über die Uefa-Prämien sind auf diese Weise im Maximalfall mehr als 112 Millionen Euro (bisher 85 Millionen) möglich. Hinzu kommen Zuschauereinnahmen und die Einnahmen aus dem Marktpool.

Wo werden die Spiele übertragen?

Die Streamingdienste DAZN und Amazon Prime Video zeigen die Spiele der Champions League. Fußballfans benötigen somit zwei Abos, um alle Partien der Königsklasse live verfolgen zu können. Während Amazon-Kunden in der Ligaphase jeden Dienstag das Topspiel schauen können, sind alle anderen Begegnungen bei DAZN zu sehen. Die Konferenzen überträgt ebenfalls DAZN – am Dienstag jedoch ohne das Topspiel.

Für welche Teams ist die Champions League Neuland? Der FC Girona, Stade Brest, der FC Bologna und Aston Villa gehen erstmals an den Start. Bologna und Villa hatten allerdings in der Vergangenheit schon im alten Landesmeister-Wettbewerb gespielt.

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Erstellt:
16. September 2024, 22:04 Uhr
Aktualisiert:
17. September 2024, 22:00 Uhr

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