Mehrwerte schaffen in der Region

Vorstand und Aufsichtsrat der Volksbank Backnang sehen den genossenschaftlichen Gedanken als wegweisend für die Zukunft an. Die Nähe zu Menschen und Unternehmen wird auch bei der jüngsten Vertreterversammlung als Schwerpunkt thematisiert.

Jürgen Beerkircher, der Vorstandsvorsitzende der Volksbank Backnang (links), stellte die wichtigsten Projekte des Geldinstituts bei der Vertreterversammlung vor. Foto: Jörg Fiedler

© Jörg Fiedler

Jürgen Beerkircher, der Vorstandsvorsitzende der Volksbank Backnang (links), stellte die wichtigsten Projekte des Geldinstituts bei der Vertreterversammlung vor. Foto: Jörg Fiedler

Von Simone Schneider-Seebeck

Backnang. Ausgesprochen zufrieden zeigte sich Rolf Barreuther am Ende der Vertreterversammlung. Nicht nur, dass die Volksbank Backnang ein schwieriges Jahr gut gemeistert hatte. Das haben wohl auch die über 150 versammelten Vertreterinnen und Vertreter so gesehen, denn Vorstand und Aufsichtsrat waren von ihnen einstimmig entlastet worden. Erfreulich war zudem, dass sich an diesem Abend auch die Gelegenheit bot, ein langjähriges Mitglied des Aufsichtsrates für sein jahrzehntelanges Engagement auszuzeichnen.

„Ganz entscheidend für den Erfolg der Volksbank Backnang sind die Menschen, die sich in unseren Gremien engagieren“, führte der Aufsichtsratsvorsitzende aus. „Engagement bedeutet, sich Zeit zu nehmen für Sitzungen, Termine, Besprechungen, oftmals über die eigenen beruflichen und familiären Themen hinaus.“ Für diesen Einsatz in den vergangenen 25 Jahren wurde Bürgermeister Reinhold Sczuka von Arnold Nied als Vertreter des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbands mit der silbernen Ehrennadel ausgezeichnet. „Für die Umsetzung der Genossenschaftsidee braucht es engagierte Menschen“, so Nied in seiner Ansprache.

Dass sich der genossenschaftliche Grundgedanke auch in schwierigen Zeiten bewährt, zeigten die vergangenen beiden Jahre. Trotz Pandemie wuchsen etwa die Kundeneinlagen um 7,1 Prozent im Vergleich zu 2020 auf 1,73 Milliarden Euro. Auch das Kreditvolumen erhöhte sich um 6,9 Prozent auf 1,66 Milliarden Euro. Das betreute Kundengesamtvolumen stieg ebenfalls an, nämlich um fast zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das bedeutet im Vergleich zu 2018 eine Steigerung von knapp einer Milliarde Euro auf 4,55. Das Betriebsergebnis blieb trotz Pandemie und schwieriger Zinssituation relativ stabil und sank nur leicht von 16,8 auf 16,2 Millionen Euro. Für das abgeschlossene Geschäftsjahr konnte den Mitgliedern eine Dividende von zwei Prozent ausgezahlt werden. Die unvermindert ansteigenden Kundeneinlagen zeigten einerseits das große Vertrauen der Kunden in die Volksbank, so Barreuther. Dennoch empfehle er andererseits aufgrund der steigenden Inflation sowie der Zinsentwicklung, beim Sparen vermehrt auf Wertpapiere oder alternative Anlagen zu setzen. Im vergangenen Jahr sei somit das Wertpapiergeschäft um 17,7 Prozent gestiegen.

„Wir sind der Meinung, dass Größe um jeden Preis nicht ausschließlich das Ziel unserer Entwicklung sein kann“, betonte Barreuther. Die Volksbank Backnang sehe sich als Regionalbank und wolle für die Menschen in der Region Mehrwerte schaffen. Einer Fusion sei somit im vergangenen Jahr sowohl vom Aufsichtsrat als auch vom Vorstand eine klare Absage erteilt worden. Dennoch müsse man sich Gedanken um die Zukunft machen: „Im Veränderungsprozess sind die Blickwinkel stets neu auszurichten und die Bedürfnisse unserer Kundschaft zu berücksichtigen“, hob Barreuther hervor. So habe man ein Innovationsteam gegründet, das sich mit Zukunftsthemen beschäftige und in dem Mitarbeiter und auch Kunden zu Gehör kommen werden. Die Volksbank Backnang als von seinen Mitgliedern getragener regionaler genossenschaftlicher Dienstleister, der sich zu einem Rundumversorger entwickelt – das sei das Ziel. Auf die Bedürfnisse der Kunden einzugehen, sich stetig weiterzuentwickeln, diese Anliegen zeigten die von Jürgen Beerkircher vorgestellten Projekte.

So waren im vergangenen Jahr die Hauptstelle Backnang sowie das Beratungszentrum in Sulzbach umfassend modernisiert worden, wie der Vorstandsvorsitzende ausführte. Für die Regionaldirektion in Murrhardt und die Geschäftsstelle in Aspach stehen in diesem Jahr Neugestaltungen an, in Oberstenfeld gibt es Pläne, zusammen mit der Gemeinde das ehemalige Werzalit-Areal städtebaulich zu entwickeln. Um regionale Dienstleister mit Verbrauchern aus der Region zu verbinden, wird das Portal https://vrnzt.de mit erweiterten Funktionen an den Start gehen.

Das Angebot für jüngere Kunden wurde ebenfalls überarbeitet. Banking soll durch die optimale Nutzung und Verknüpfung sämtlicher Kommunikationskanäle – persönlich, digital, telefonisch – bequem und einfach möglich sein. Insgesamt sieht sich die Volksbank Backnang für die Zukunft gut gerüstet, nicht nur dank einer soliden Basis, sondern auch aufgrund der kreativen und innovativen Beteiligung der Mitglieder – auch wenn nun durch den Krieg in der Ukraine nach der Pandemie eine weitere unvorhersehbare Entwicklung aufgetreten sei. So zeigte sich Beerkircher zuversichtlich: „Ich bin sicher, dass unsere Volksbank auch in Zukunft erfolgreich sein wird.“

Das Angebot der Volksbank Backnang für jüngere Kunden wurde ebenfalls überarbeitet.

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Erstellt:
5. Mai 2022, 06:00 Uhr

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