Mentrup: Debatte um Straßenbahn in Fußgängerzone unnötig
dpa/lsw Karlsruhe. Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) hält die neue Debatte um eine Fortsetzung des Straßenbahnverkehrs in der Karlsruher Fußgängerzone für unnötig. „Die Bürger haben entschieden, dass sie das nicht wollen, insofern ist es keine ernsthafte Diskussion.“

Frank Mentrup (SPD), Oberbürgermeister von Karlsruhe. Foto: Uli Deck/Archivbild
In Baden-Württembergs zweitgrößter Stadt wird gerade ein Tunnel unter der Haupteinkaufsstraße gebaut, durch den künftig Straßen- und S-Bahnen fahren sollen. Die Kaiserstraße, durch die jetzt Bahnen im Minutentakt rollen, soll dann eine echte Fußgängerzone werden. Der Fahrgastverband Pro Bahn hatte die Planung infrage gestellt und gefordert, auch künftig einige Linien oberirdisch fahren zu lassen. Das löste eine kontroverse Diskussion in der Bevölkerung aus.
Die Fußgängerzone solle ein Wohn- und Lebensraum werden, durch die keine Stadt- und Straßenbahnen mehr fahren, sagte Mentrup. „Das war ja das klare Ziel der Kombilösung. Das jetzt wieder zurück zu kurbeln, macht überhaupt keinen Sinn.“
Das mindestens 1,3 Milliarden Euro teure Verkehrsprojekt Kombilösung soll in zwei Jahren fertig sein. Der Straßenbahntunnel wird voraussichtlich Mitte 2021 den Betrieb aufnehmen, der Straßentunnel am Rande der Innenstadt Ende 2021. Die Karlsruher Bevölkerung hatte dem Vorhaben 2002 in einem Bürgerentscheid zugestimmt, der zwei Bauprojekte vorsieht. Der größten Teil des Schienenverkehrs wird in den Tunnel unter der Fußgängerzone verlegt und der Durchgangsverkehr der Bundesstraße 10 kommt ebenfalls in einen Tunnel. Dort entsteht überirdisch eine Promenade und eine weitere Straßenbahnstrecke.