Minister Hauk warnt vor Ausbreitung der Geflügelpest
dpa/lsw Stuttgart. Nach den ersten Fällen von Geflügelpest in Norddeutschland und auch in Bayern sind die Halter im Südwesten alarmiert. Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU) ruft sie dazu auf, bereits jetzt vorzusorgen und die Bestände und Vogelhaltungen zu schützen, um einen Seuchenausbruch zu verhindern. „Seit Mitte Oktober 2021 häufen sich Meldungen über Geflügelpestausbrüche bei Wildvögeln in Deutschland und Europa. Diese könnten Vorboten eines größeren Seuchengeschehens in den kommenden Wochen und Monaten sein“, warnte der Minister am Dienstag in Stuttgart. Es sei bislang aber noch kein Fall im Südwesten bekannt.
Geflügelhalter müssen laut EU-Tiergesundheitsrecht das Risiko von Seuchen reduzieren und geeignete Maßnahmen wie Zäune, Dächer, Netze oder Desinfektion ergreifen. Hauk rief sie dazu auf, sich mit den Veterinärbehörden abzustimmen, sollten sie besondere Genehmigungen beantragen müssen. „Wenn die entsprechenden Voraussetzungen frühzeitig mit den zuständigen Veterinärbehörden im Vorfeld eines Seuchenausbruchs geklärt werden, können Verfahren beschleunigt und vereinfacht werden“, sagte er.
Die auch Vogelgrippe genannte Geflügelpest ist eine Infektionskrankheit, die vor allem bei Wasservögeln und anderen Vögeln vorkommt. Bei Hühnern und Puten werden nach Angaben des Ministeriums die höchsten Erkrankungs- und Sterberaten beobachtet - teilweise bis zu 100 Prozent. Die Geflügelpest ist eine anzeigepflichtige Tierseuche und wird daher staatlich bekämpft.
Im vergangenen März war das Virus nach dem Ausbruch der Vogelgrippe bei einem Aufzuchtbetrieb in Westfalen über Tiertransporte auch in Betriebe in Baden-Württemberg gelangt. Insgesamt waren Junghennen aus dem Kreis Paderborn an fast 60 kleinere Betriebe in mehreren Landkreisen im Südwesten geliefert worden. Dass sie infiziert waren, war damals aber noch nicht bekannt.
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