Mit der Halle wächst in Backnang die Vorfreude
Auf der Maubacher Höhe wird Richtfest gefeiert: Bis jetzt liegt der Neubau der Sporthalle im Zeitplan. Auch die Kosten sollen sich nicht mehr weiter erhöhen. Schulen und Vereine fiebern bereits der Eröffnung im kommenden Sommer entgegen.
Von Kornelius Fritz
Backnang. Nanu? Steht die Karl-Euerle-Halle wieder? Wer sich dem Schulgelände auf der Maubacher Höhe nähert, könnte auf diesen Gedanken kommen. Denn die Betonhülle der neuen Sporthalle erinnert von Weitem an den Vorgängerbau, der Anfang des Jahres abgebrochen wurde. Aus der Nähe zeigt sich allerdings: Die neue Halle, für die noch ein Name gesucht wird, ist deutlich größer als die Karl-Euerle-Halle. Das gilt sowohl für die Fläche, auf der später Sport getrieben wird als auch für das Foyer und die Nebenräume. Und natürlich hatte die alte Halle auch keine Dachterrasse mit Blick auf den Sportplatz.
Beim Richtfest bot sich den geladenen Gästen nun die Gelegenheit, einen ersten Eindruck von der neuen Sporthalle zu bekommen. Und der fiel durchweg positiv aus, auch wenn es in dem offenen Rohbau noch ziemlich zugig war und das Regenwasser von der Decke tropfte. „Es fühlt sich großartig an, erstmals hier zu stehen“, befand Sonja Conrad. Die Schulleiterin des Max-Born-Gymnasiums (MBG) verspürte direkt Lust, „selbst hier rumzurennen“.
Damit muss sie zwar noch ein bisschen warten, aber der Neubau macht gute Fortschritte. „Wir liegen im Zeitplan. Bis Januar wird die Gebäudehülle dicht sein. Dann werden wir mit dem Innenausbau beginnen“, erklärte Projektleiter Hasan Garic vom Generalunternehmer Goldbeck Süd. Dass der Bau so schnell voranschreitet, hängt auch damit zusammen, dass die Gebäudehülle größtenteils aus Betonfertigteilen besteht, die Goldbeck in seinem eigenen Werk in Vöhringen bei Ulm vorproduziert.
Richtspruch mit österreichischem Zungenschlag
Die Dachkonstruktion mit 14 sogenannten Fischbauchträgern aus Holz – jeder davon rund 30 Meter lang – kommt von der Firma Wiehag aus Oberösterreich. Von dort stammt auch der Bauleiter Heinrich Samhaber, der den Richtspruch deshalb nicht mit schwäbischem, sondern mit österreichischem Zungenschlag vortrug.
Oberbürgermeister Maximilian Friedrich warf in seiner Rede schon einmal einen Blick in die Zukunft, wenn die neue Halle im Sommer 2024 in Betrieb geht und bei Wettkämpfen Platz für bis zu 1400 Zuschauer bieten wird. Friedrich ist sich sicher: „Diese Akustik wird jede Heimmannschaft befeuern.“ Sein Dank ging neben den beteiligten Baufirmen auch an den Gemeinderat, der das Projekt trotz gestiegener Kosten immer unterstützt habe. „Ich denke, wir haben gezeigt, dass unser selbst formulierter Anspruch, dass Backnang eine Schul- und Sportstadt ist, keine leere Worthülse ist“, erklärte der Oberbürgermeister.
Weitere Themen
Seit dem Grundsatzbeschluss für den Hallenneubau vor sieben Jahren hatten sich die Gesamtkosten von elf auf 19,5 Millionen Euro erhöht. Dabei soll es nun aber auch bleiben. „Wir werden das Gesamtbudget voraussichtlich einhalten“, verkündete Maximilian Friedrich beim Richtfest.
Lobende Worte kamen diesmal auch von Rainer Mögle. Die Kritik, die der Vorsitzende der TSG Backnang 1846 bei der Grundsteinlegung im Juli geäußert hatte, war offenbar gehört worden. Damals hatte Mögle gefordert, die Vereine stärker in die Planung einzubinden.
Pläne wurden noch einmal überarbeitet
Tatsächlich gab es in der Folge Gespräche, die dazu führten, dass die Hallenpläne noch einmal überarbeitet wurden (wir berichteten). Unter anderem wurden das Foyer und der Durchgang hinter der Tribüne vergrößert. „Die Halle wird jetzt den Anforderungen der Sportlerinnen und Sportler gerecht“, stellte Mögle fest und dankte der Verwaltung dafür, dass die Vereinsvertreter die Möglichkeit hatten, „ihr Fachwissen und ihre Erfahrung einzubringen“. Dass der Wunsch nach einem neuartigen Glasboden unerfüllt bleibt, ist aus Mögles Sicht zu verschmerzen.
Große Vorfreude herrscht auch an den Schulen, die die Halle für den Sportunterricht nutzen werden: „Unsere Schüler und die Kollegen haben richtig Bock darauf“, verriet Timm Ruckaberle, Rektor der Max-Eyth-Realschule (MER). Eingeweiht werden soll die Sporthalle nach den Sommerferien. Bis dahin müssen die Schülerinnen und Schüler von MER und MBG für den Sportunterricht weiter zu verschiedenen anderen Hallen fahren, unter anderem nach Oppenweiler. Das Max-Born-Gymnasium hat zudem einen eigenen Fitnessraum mit Kraft- und Cardiogeräten eingerichtet.