Müllbeutel aus Bioplastik werden verboten

Kompostierbare Kunststoffbeutel dürfen vom 1. Januar 2022 an im Rems-Murr-Kreis nicht mehr in die Biotonne gegeben werden.

Plastikbeutel sind im Biomüll künftig nicht mehr erlaubt. Foto: AWRM

Plastikbeutel sind im Biomüll künftig nicht mehr erlaubt. Foto: AWRM

Rems-Murr. Ab dem kommenden Jahr wird die Verwendung von im Handel als „kompostierbare Kunststoffbeutel“ erhältlichen Bioabfalltüten in der braunen Tonne untersagt. Darauf weist die Abfallwirtschaft Rems-Murr (AWRM) hin. „Bioabfall darf nicht in Kunststoffbeuteln oder -folien, selbst wenn diese als biologisch abbaubar deklariert sind, in den Bioabfallbehälter eingefüllt werden“, heißt es in der überarbeiteten Abfallwirtschaftssatzung für den Rems-Murr-Kreis.

Um als „biologisch abbaubar“ zertifiziert zu werden, müssen kompostierbare Kunststoffbeutel innerhalb von zwölf Wochen zu mindestens 90 Prozent in Teile von maximal zwei Millimetern zerfallen. Die Verweilzeit der Bioabfälle in der AWRM eigenen Biovergärungsanlage in Backnang-Neuschöntal fällt mit rund fünf Wochen jedoch deutlich kürzer aus. Daher müssen die nicht abgebauten Kunststofffragmente aufwendig aus dem Kompost aussortiert werden, was gerade bei kleinteiligen Partikeln verfahrensbedingt kaum möglich ist, erklärt die AWRM. Hinzu kommt, dass große Teile der kompostierbaren Beutel bereits bei der Vorsortierung des Bioabfalls gemeinsam mit den herkömmlichen Plastiktüten abgesondert werden, die sich leider viel zu häufig in der Biotonne wiederfinden. Die kompostierbaren Beutel müssen anschließend kostenintensiv in der Müllverbrennung entsorgt werden.

„Plastik, ob abbaubar oder nicht, gehört nicht in die Biotonne“ bringt die AWRM-Vorständin Anika Fritz das Verbot von kompostierbaren Kunststoffbeuteln auf den Punkt. Plastiktüten und anderweitige Störstoffe erhöhen die Entsorgungskosten und bergen die Gefahr, dass Mikroplastik über den Kompost unerwünscht in die Umwelt gelangen könnte.

Eine gute Alternative für Müllbeutel aus Bioplastik sind der AWRM zufolge Papiertüten, in denen Küchenabfälle ebenso gut gesammelt werden können. Der entscheidende Vorteil der Papiertüten: Sie lassen sich problemlos kompostieren. Eine günstigere Alternative ist Zeitungspapier, in das sich vor allem die feuchten Küchenabfälle gut einwickeln lassen. Einen positiven Nebeneffekt haben Papiertüten und Zeitungspapier darüber hinaus. Sie verringern im Winter das Risiko, dass der Inhalt an der Biotonne bei Frost anhaftet, und im Sommer, dass üble Gerüche auftreten.pm

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Erstellt:
26. Dezember 2021, 16:24 Uhr

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