Nächster Schritt zum Nahwärmenetz in Oppenweiler
Der Gemeinderat Oppenweiler genehmigt eine Potenzial- und Machbarkeitsstudie für ein Nahwärmenetz in der Ortsmitte. Bei günstigen Aussichten sollen Gemeindehalle, Freibad und womöglich auch die Schule angeschlossen werden.
Von Lorena Greppo
Oppenweiler. Das Projekt machte im Frühjahr des vergangenen Jahres im Gemeinderat durchaus Eindruck. Dennoch waren die Gremiumsmitglieder zurückhaltend, schließlich ist die Idee eines Nahwärmenetzes in der Ortsmitte Oppenweilers schon einmal verfolgt und dann wieder verworfen worden (siehe Infotext). Verschiedene Ingenieure hatten unterschiedliche Einschätzungen zum Projekt abgegeben. Nun stehen die Zeichen aber gut, weswegen der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung grünes Licht für eine Projektentwicklung für eine Contractingausschreibung gab. Man setze auf ein zweistufiges Vorgehen, führte Bürgermeister Bernhard Bühler aus: In einem ersten Schritt werde eine Voruntersuchung vorgenommen. Hierbei sollen Potenzial und Machbarkeit analysiert werden. „Nur wenn das Vorhaben überhaupt attraktiv für die Contractingfirmen ist, gehen wir dann in eine Ausschreibung.“
Der Geschäftsführer des Beratungsbüros Terra Consulting, Peter Schäfer, hatte im vergangenen Jahr erklärt, wie alles vonstattengehen soll: Sein Büro erarbeite die Leistungsinhalte bis zur Vergabe und errechne verschiedene Konstellationen sowie deren jeweilige Kosten und CO2-Bilanz. Schon damals hatte er angemerkt, dass die Rahmenbedingungen in Oppenweiler günstig seien, da mit der Gemeindehalle und dem Freibad zwei energieintensive gemeindeeigene Gebäude Teil des Nahwärmenetzes sind. Zudem steht im Raum, auch die Schule anzuschließen. Auch private Interessenten sollen die Möglichkeit erhalten, sich an das Netz anzudocken, führte Bühler aus. Schon im vergangenen Jahr hatte es geheißen, dass drei mögliche Betreiber in Gesprächen Interesse daran bekundet hatten, das Projekt in Oppenweiler umzusetzen.
Oppenweiler profitiert vom Landesförderprogramm
Auch profitiert die Gemeinde vom Förderprogramm Pro Eco des Landes, welches bei der Entwicklung von Contractingprojekten einen Großteil der Beratungskosten übernimmt. Einen entsprechenden Antrag hatte die Gemeinde im vergangenen Jahr gestellt; dieser wurde im Dezember positiv beschieden. Die zuwendungsfähigen Gesamtausgaben werden auf knapp 123000 Euro festgesetzt, ein Zuschuss von 85000 Euro, also die vom Beratungsbüro prognostizierten 69 Prozent, wurde bewilligt.
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„Wir haben ewig lange darauf gewartet“, kommentierte Erhard Friz (FWV) das Voranschreiten des Vorhabens. Er hakte nach, ob die Ergebnisse der Potenzial- und Machbarkeitsanalyse im Gemeinderat noch einmal präsentiert werden, bevor die Ausschreibung vorgenommen wird. Das bejahte Bühler. Auch Peter Schäfer hatte in seiner Vorstellung des Projekts schon eine enge Einbindung in den Verlauf des Projekts zugesagt. „Ich werde hier oft sitzen“, hatte er angekündigt. „Sie bekommen Informationen zu den Zwischenständen, sodass Sie im Prozess mitgenommen werden.“
Der Zeitrahmen ist noch nicht klar
Thomas Wieland (FGL) fragte nach einem Zeitrahmen für dir Untersuchung. Konkret konnte der Bürgermeister das nicht beantworten, verwies jedoch darauf, dass ursprünglich von zwei bis drei Monaten die Rede gewesen war. Bei seiner Vorstellung im vergangenen Jahr hatte Peter Schäfer angekündigt, dass sein Büro eine gründliche Voruntersuchung anstellen werde. Man wolle sich diesbezüglich nicht auf die Vorarbeit anderer Firmen verlassen, die dies in den Vorjahren getan hatten. „Wir übernehmen nichts ungeprüft, das ist zu heikel“, hatte Schäfer gesagt. Seine Rolle sei die eines Beraters und eines Projekterstellers. Dabei müsse er zweierlei Ansprüchen gerecht werden, führte der Berater aus: Einerseits müsse er das Nahwärmenetz für Contractingfirmen attraktiv machen, andererseits aber auch dafür sorgen, dass diese die Gemeinde nicht über den Tisch ziehen.
Der Gemeinderat sprach sich also in seiner Sitzung am Dienstag einstimmig für die Auftragsvergabe zur Projektentwicklung aus. Bürgermeister Bühler führte noch einen weiteren Punkt diesbezüglich an: Bis zur konkreten Ausschreibung könnten auch die Erkenntnisse der „kommunalen Wärmeplanung“ in das Projekt einfließen. Zu dieser erwarte er in Kürze einen Zwischenbericht.