Naturpark Schwäbischer Wald ist „Klimafit“-zertifiziert

Ziel des „Klimafit“-Förderprogramms des Landes Baden-Württemberg ist es, die eigene Klimabilanz zu verbessern.

Das Förderprogramm ist Baustein der Klimaschutzstrategie „Unternehmen machen Klimaschutz“. Symbolbild: Blühende Naturparke

Das Förderprogramm ist Baustein der Klimaschutzstrategie „Unternehmen machen Klimaschutz“. Symbolbild: Blühende Naturparke

Murrhardt. Der Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald ist zusammen mit den drei Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord, Neckartal-Odenwald und Stromberg-Heuchelberg sowie dem Nationalpark Schwarzwald als „Klimafit“ zertifiziert worden. Die offizielle Auszeichnung hat kürzlich Linda Böhringer vom beratenden Umweltmanagementunternehmen Arqum im Auftrag des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg in der Geschäftsstelle des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord den fünf Institutionen überreicht. Ziel des „Klimafit“-Förderprogramms des Landes Baden-Württemberg ist es, die eigene Klimabilanz zu verbessern. Eine solche Bilanz zu erstellen und darauf aufbauend einen Maßnahmenkatalog zur Energieeffizienz und Emissionsreduktion zu entwickeln, ist Voraussetzung für die Zertifizierung.

„Uns war wichtig, dass wir in unserer Geschäftsstelle und bei unseren Veranstaltungen die entstehenden Emissionen analysieren. Nun wissen wir, wo wir künftig reduzieren und uns klimafreundlicher aufstellen können“, erklärt der Vorsitzende des hiesigen Naturparks, Bürgermeister Armin Mößner aus Murrhardt. „Das Projekt sind wir bewusst gemeinsam mit den anderen Naturparks und dem Nationalpark angegangen. So konnten wir Erfahrungen austauschen und zusammen an Lösungswegen arbeiten“, ergänzt Naturparkgeschäftsführer Karl-Dieter Diemer.

84 Maßnahmen zur Emissionsreduzierung wurden umgesetzt oder sind in Planung

Beim abschließenden Ergebnis- und Erfahrungsaustausch hoben die Teilnehmenden der vier Naturparks und des Nationalparks hervor, wie wichtig einerseits die Vorbildfunktion ist. Andererseits sei es von zentraler Bedeutung, für Maßnahmen zur Emissionsreduktion zu sensibilisieren – etwa bei der Bewerbung von Veranstaltungen für eine Anreise mit emissionsarmen Verkehrsmitteln. „Die Klimabilanzen zeigen auch, dass die fünf Geschäftsstellen nur sechs Prozent der Emissionen tatsächlich selbst beeinflussen können“, fasst Linda Böhringer zusammen. Das liegt insbesondere daran, dass die Gebäude zumeist angemietet sind. Die meisten Emissionen entfallen bei den Teilnehmern auf die Mobilität der Besuchenden und Mitarbeitenden sowie von Transporten. 84 Maßnahmen zur Emissionsreduktion sind geplant oder wurden bereits umgesetzt. Ein Großteil der Maßnahmen bezieht sich auf die Bereiche Energie, Mobilität und Papierverbrauch.

„Uns hat überrascht, dass der Papierverbrauch und die Mobilität mehr als die Hälfte unserer Emissionen ausmacht“, berichtet Projektmanagerin Franziska Hornung. Der Naturpark wird deshalb zukünftig Umfang und Auflage seiner Broschüren hinterfragen. „Digital stellen wir die Informationsflyer ohnehin schon bereit“, so Franziska Hornung weiter.

In Bezug auf die Mobilität soll die Anreise zu den Naturparkmärkten attraktiver gestaltet werden. Es ist geplant, Fahrradstellplätze in der Nähe des Markts anzulegen oder Besuchenden, die mit dem ÖPNV anreisen am Infostand des Naturparks eine kleine „Belohnung“ im Rahmen der „BwegtPlus“-Aktion zukommen zu lassen. „Unser Ziel ist es in den nächsten Jahren ein auf uns zugeschnittenes Klima- und Nachhaltigkeitsmanagement aufzubauen“, sagt Karl-Dieter Diemer. „Auf das eine Jahr ‚Klimafit‘-Bilanzierung zurückblickend war es für uns eine Emissionssensibilisierung in Echtzeit. Das hat uns gezeigt: Da ist noch einiges möglich.“ pm

Darum geht es bei dem baden-württembergischen Förderprogramm „Klimafit“

Ziel „Klimafit“ bietet Unternehmen jeder Branche und Größe sowie anderen Organisationen in Baden-Württemberg einen niederschwelligen und strukturierten Einstieg in das Thema Klimaschutz und Energieeinsparung. Das Förderprogramm ist Baustein der Klimaschutzstrategie „Unternehmen machen Klimaschutz“. „Klimafit“ orientiert sich am mehrfach erfolgreich durchgeführten Projekt „Ecofit“.

Umsetzung Mit professioneller Unterstützung durch das Beratungsunternehmen Arqum erstellten die vier teilnehmenden Naturparks und der Nationalpark bei „Klimafit“ eine Treibhausgasbilanz. Für die Bilanz wurden neben Kohlenstoffdioxid (CO2) auch weitere Treibhausgase berücksichtigt.

Bereiche Die Emissionen werden in drei Bereiche unterteilt: Der erste Bereich listet die direkten Treibhausgasemissionen der Naturparks und des Nationalparks auf. Im zweiten Bereich werden die indirekten Emissionen aus dem Energiebezug von anderen Unternehmen aufgezeigt. Im dritten Bereich werden sonstige indirekte Emissionen aufgelistet, die etwa bei der Abfallentsorgung anfallen.

Inhalte „Klimafit“ beinhaltete unter anderem vier gemeinsame Workshops und drei individuelle Beratungstermine. Aufbauend auf der Bilanz erarbeiteten die Naturparks und der Nationalpark konkrete Maßnahmen, um ihre Energieeffizienz sowie ihre Emissionen zu reduzieren.

Maßnahmen Einige Beispiele aus dem Maßnahmenkatalog: Auf der Internetseite wird Infomaterial zum kostenlosen Download angeboten. Aktuelle Nachrichten werden über Online-Kanäle verbreitet. Für Printprodukte wird Recyclingpapier mit Umweltsiegel verwendet. Perspektivisch ist ein papierloses Büro geplant. Bei Veranstaltungen wird geprüft, ob eine Präsenz vor Ort tatsächlich zwingend notwendig ist oder das Treffen auch online, per Videocall, stattfinden kann.

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Erstellt:
14. Dezember 2023, 16:00 Uhr

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