Neue Räume für das Tierheim

Der Anbau ans Tierheim des Tierschutzvereins Backnang und Umgebung in Großerlach ist am Samstag mit einem Fest eingeweiht worden. Er ermöglicht es dem Mitarbeiterteam, die Arbeitsabläufe durch kurze Wege zu optimieren.

Die Tierheimleiterin Marion Bentrup (rotes Shirt), Architektin Stefanie Einhorn (rechts), der Erste Bürgermeister der Stadt Backnang Stefan Setzer (links) und Ralf Nentwich, Landtagsabgeordneter der Grünen (Zweiter von rechts), begingen gemeinsam mit der interessierten Öffentlichkeit die neuen Räume des Tierheims. Foto: Elisabeth Klaper

© Elisabeth Klaper

Die Tierheimleiterin Marion Bentrup (rotes Shirt), Architektin Stefanie Einhorn (rechts), der Erste Bürgermeister der Stadt Backnang Stefan Setzer (links) und Ralf Nentwich, Landtagsabgeordneter der Grünen (Zweiter von rechts), begingen gemeinsam mit der interessierten Öffentlichkeit die neuen Räume des Tierheims. Foto: Elisabeth Klaper

Von Elisabeth Klaper

Großerlach. Noch ist nicht alles komplett fertig im Inneren und im Außenbereich des 150 Quadratmeter großen Anbaus an das Tierheim des Tierschutzvereins Backnang und Umgebung in Erlach. In den beiden Bereichen mit je drei Räumen, in denen künftig Vögel und Kleintiere artgerecht untergebracht werden können, und im Quarantäneraum fehlt noch die Einrichtung, im Waschraum die Waschmaschine.

Gleichwohl feierten das Tierheimteam, Mitglieder des Tierschutzvereins mit dem Ehrenvorsitzenden Robert Antretter und viele Gäste bei schönstem Spätsommerwetter die offizielle Einweihung mit einem Fest und Führungen. „Der Anbau war notwendig und erfüllt die Voraussetzungen, um künftig auch Vögel und Kleintiere aller Art im Tierheim aufzunehmen“, erklärte Bürgermeisterin Irmtraud Wiedersatz, Vorsitzende des Tierschutzvereins. Die Planungen durch Architektin Stefanie Einhorn vom Aspacher Architekturbüro Uli Ettle begannen Anfang 2022, im Sommer folgten Ausschreibung und Vergabe der Arbeiten und im Dezember starteten die nun abgeschlossenen Bauarbeiten.

Unter Regie der Zimmerei Czerny als Generalunternehmer erstellten Handwerksbetriebe aus der Region den Anbau. Er ermöglicht es nun, die Arbeitsabläufe durch kurze Wege auf einer Ebene zu optimieren, zudem gibt es einen großen Lagerraum für alles, was im Tierheim täglich gebraucht wird. Direkt ans Gebäude schließen ein neuer befestigter Platz für die Mülltonnen sowie ein neu gebauter Carport fürs Tierheimauto an. Das Projekt ist noch nicht abgerechnet, wird schätzungsweise aber rund eine halbe Million Euro kosten.

Fördermittel von Land, Stadtund Partnerkommunen

Zur Finanzierung bekam die Einrichtung den Landeszuschusshöchstbetrag in Höhe von 150000 Euro, auch dank der Unterstützung der Stadt Backnang und des Landtagsabgeordneten Ralf Nentwich (Grüne). Hinzu kommen 40000 Euro vom Kreis sowie 1,10 Euro pro Einwohner von den Partnerkommunen im Gebiet des Altkreises Backnang. „Der Tierschutzverein muss noch ungefähr 200000 Euro selbst aufbringen und ist dafür dringend auf Spenden angewiesen“, unterstrich die Vorsitzende.

„Tierschutz ist eine Daueraufgabe des Kreises: Pro Tag haben wir ein bis zwei Fälle von Problemen verschiedener Art mit privaten Tierhaltungen, die das Eingreifen des Veterinäramts erfordern“, verdeutlichte Landrat Richard Sigel. Er dankte Tierheim und Tierschutzverein als verlässlichen Partnern für deren großes Engagement und die vertrauensvolle Zusammenarbeit. Und die 40000 Euro, mit denen der Kreis den Anbau unterstützte, kämen direkt dem Wohl der Tiere zugute.

„Es gibt großen Bedarf, Tieren in Not zu helfen, und mit dem Anbau ist etwas Schönes entstanden, das vielen Tieren zugutekommt. Es gibt zwei Bereiche, einen für Vögel und einen für Kleintiere“, erklärte Architektin Stefanie Einhorn. Allen Handwerkern und Personen, die zum Gelingen des Projekts beitrugen, dankte Uwe Bossert, stellvertretender Vorsitzender des Vereins und scheidender Bürgermeister der Gemeinde Spiegelberg: „Sie haben den Anbau sehr gut hinbekommen.“ Bei Führungen bekamen die Gäste gute Einblicke in die Räume. „Sie erhalten viel natürliches Licht durch große Fenster, bieten viel Platz und sind bedarfsgerecht belegbar“, verdeutlichte die Architektin.

Jeder Bereich umfasst je drei Innen- und Außenparzellen, die durch Türen abtrennbar sind, wenn infizierte Tiere untergebracht werden müssen. Die Innen- und Außenbereiche sind mit Klappen ausgestattet: „So können die Tiere selbst entscheiden, ob sie drinnen oder draußen sein möchten“, erklärte Stefanie Einhorn. Ebenso, ob sie sich lieber auf warmem oder kühlem Boden aufhalten, dank einer Fußbodenheizung unter Teilbereichen des Bodens. Die Räume sind zur Sicherheit mit feinmaschigem Volierendrahtgitter versehen: So können keine Tiere von innen ins Freie gelangen, ebenso keine von außen ins Innere eindringen. Ein separater Quarantäneraum ermöglicht die Untersuchung von neu eingetroffenen Tieren. Breite Flure, in denen Regale und Schränke für benötigte Materialien aufgestellt werden, verbinden die Räume, die rasch mit einem Rundgang erreichbar sind. Der Waschraum verfügt über zwei große Waschbecken und zwischen den verschiedenen Bereichen gibt es Nischen mit Handwaschbecken fürs Team.

„Die Tiere sollen sich bei uns wohlfühlen und es guthaben“, betont Tierheimleiterin Marion Bentrup. Sie und ihr Team aus sechs hauptamtlichen Kräften in Voll- und Teilzeit sowie bis zu 15 ehrenamtlich tätigen Mitarbeitern kümmern sich mit Herzblut um jedes Tier, das ständig, „in Urlaub“ oder auf behördliche Anordnung im Tierheim untergebracht ist. „Mit dem Anbau ist alles viel einfacher, so gewinnen wir viel Zeit für die Betreuung der Tiere“, freut sich Bentrup.

Foto: Alexander Becher Foto: Alexander Becher Weitere Infos Alles Wissenswerte über das Tierheim und dessen Leistungen sowie zu den Spendenkonten erfährt man unter www.tierschutzverein-backnang.de.

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Erstellt:
18. September 2023, 06:00 Uhr

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