Neuer Stützpunkt für Flugzeuge in Bayern
Bundeswehr plant zweiten A400M-Standort für 170 Millionen
Wunstorf/Lechfeld /DPA - Die Bundeswehr wird in Bayern einen zweiten Standort für das neue Transportflugzeug A400M eröffnen. Dazu sollen auf dem Fliegerhorst Lechfeld südlich von Augsburg 170 Millionen Euro investiert und 500 neue Dienstposten geschaffen werden, sagte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen am Mittwoch in Wunstorf bei Hannover. Damit schafft die Luftwaffe auch die Voraussetzungen für einen „multinationalen Hub“, einen Flugzeugstützpunkt, an den sich Partner aus Nato und EU militärisch anlehnen können.
Von der Leyen besuchte den Fliegerhorst Wunstorf – bisher einziger A400M-Standort. Nach der mit vielen technischen Problemen und Verzögerungen behafteten Einführung der A400M kündigte die Verteidigungsministerin an, man werde nicht lockerlassen gegenüber der Industrie, bis die A400M mit dem vollen Leistungsspektrum vor Ort sei. Bisher wurden nach Angaben der Luftwaffe 25 von insgesamt 53 neuen Maschinen an die Truppe ausgeliefert. Die A400M gilt als modernster Militärtransporter der Welt. Wegen zahlreicher technischer Probleme bei der Einführung war das Flugzeug aber auch Sorgenflieger Nummer eins.
Von der Leyen ging mit dem Hersteller Airbus ins Gericht. Die A400M sei als hoffnungsvolles europäisches Gemeinschaftsprojekt gestartet. „Es war zu wenig durchdacht mit doch relativ blauäugigen Verträgen, was Zeitlinien und was Kosten angeht. Und das Ergebnis kennen Sie. Lange, lange Jahre hieß es beim A400M: wird teurer als erwartet, kommt später und kann nicht das, was er können sollte.“ Die Kosten, gemessen an der ursprünglich veranschlagten Summe, stiegen nach letzten Angaben um mindestens 1,5 Milliarden Euro.