Nilgänse werden nicht getötet
Die Tiere, die Probleme im Freibad verursacht haben, sind ausgezogen.

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Die Nilgänse im F3 bleiben Thema. Foto: Benjamin Büttner
Fellbach. „Die Vergrämung der Nilgänse aus dem F3-Freibad ist geglückt“, stellt Fellbachs Oberbürgermeisterin Gabriele Zull fest. Jäger, Mitarbeitende des Rathauses sowie des F3 haben in den vergangenen Tagen den Nilgänsen erfolgreich ihren „Landeplatz“ im Freibad „madig“ gemacht. Seit mehreren Tagen wurden die Gänse nicht mehr im Bad gesichtet. Die regelmäßigen Begehungen des Bades werden eingestellt. Bei Bedarf stehen die Ansprechpartner aber wieder zur Verfügung. „Einen Abschuss der Tiere wird es nicht geben“, so die klare Aussage von Zull. Eine knappe Woche waren Jäger und Hunde im Einsatz, um den Nilgänsen klar zu signalisieren, dass sie im F3 nicht willkommen sind. „Es war ihnen zu ungemütlich“, so das Fazit von Bürgermeisterin Beatrice Soltys, die den Einsatz vor Ort zusammen mit Stadtjäger Volker Schwörer koordinierte. Seit mehreren Tagen sind die Vögel gar nicht mehr im Bad gewesen. „Wir sind erleichtert, dass wir mit dieser Methode erfolgreich waren“, erklären Zull und Soltys. Sollten die Gänse wieder zurückkommen, werden die Begehungen wieder aufgenommen.
Vor zehn Tagen hatte das Landratsamt die Genehmigung „zur Entnahme der Nilgänse“ erteilt – „und Entnahme heißt Tötung“, hatte der zuständige Dezernent klar kommuniziert (wir berichteten). Bei einer invasiven Art wie den Nilgänsen sei eine Umsiedlung nach dem geltenden Recht nicht möglich und Vergrämungen bisher nicht erfolgreich. Aufgrund der Gesundheitsgefährdung, die vom Kot der Tiere ausgehe, sei nach Prüfung der zuständigen Ämter die Genehmigung zur Entnahme erteilt worden. Erst im Nachgang wurde die Vertreibung der Gänse mit Hilfe von Hunden bekannt. „Wir haben sofort mit den Verantwortlichen gesprochen, die eine solche Methode schon erfolgreich eingesetzt haben, da wir einen Abschuss unbedingt vermeiden wollten“, sagt Oberbürgermeisterin Zull. Der Erfahrungsaustausch brachte den Erfolg. „Inzwischen haben wir ein gutes Netzwerk und auch selbst einige Beobachtungen gemacht, die uns weiterhelfen“, so das Fazit. Diese Beobachtungen sollen in ein längerfristiges Konzept einfließen. „Wir werden uns weiter austauschen und unsere Erfahrungen auch anderen zur Verfügung stellen, denn anscheinend finden die Nilgänse die Freibäder zunehmend attraktiv“, fasste Beatrice Soltys zusammen.pm