Panne in Reederei: Urnen rutschen über Bord
Seebestattung geht fehl: 14-Jähriger findet Urne am Nordseestrand
NoOrdWijk/Greifswald /DPA - An der niederländischen Nordseeküste sind drei Urnen aus dem Greifswalder Krematorium angespült worden. Sie waren zur Seebestattung vorgesehen. Greifswald liegt in Mecklenburg-Vorpommern. Die niederländische Reederei Trip Scheepvaart gestand eine Panne bei der geplanten Bestattung ein: Der nasse Karton mit den Urnen sei einem Mitarbeiter von der Reling ins Meer gerutscht, sagte Silvia Roos von der Reederei. Die Urnen sollten aus dem Karton genommen, geöffnet und die Asche bei einer anonymen Bestattung im Meer verstreut werden. „Der Vorfall ist uns sehr unangenehm“, so Roos.
In dem aktuellen Fall hatte ein 14-jähriger Junge am 29. Dezember eine Urne am Strand von Noordwijk entdeckt. Unweit davon wurden dann zwei weitere Urnen gefunden. Auf ihnen standen Name und Geburtsdatum der Verstorbenen. Zudem ließ sich auch das Krematorium identifizieren. Urnen für Seebestattungen bestehen in der Regel aus einem Salz-Ton-Gemisch oder aus einem Pappmaterial, das sich schnell auflöst.
Die Asche von zwei Verstorbenen sei inzwischen dem Meer übergeben worden, die dritte Seebestattung sei geplant, so die Reederei. Zudem werde überlegt, wie man sich bei den Angehörigen entschuldige. Die Staatsanwaltschaft Stralsund prüft eine mögliche Störung der Totenruhe.