Patrizia Rall als Bürgermeisterin verpflichtet
Die neue Verwaltungschefin von Allmersbach im Tal wurde nun offiziell ins Amt eingeführt. Coronabedingt fand der Verpflichtungsakt nur im Beisein einer eher kleinen Zahl an Gästen statt. Dazu zählten neben Landrat Richard Sigel auch Ex-Schultes Ralf Wörner und seine Frau Beate sowie Ian Schölzel aus Weissach im Tal.

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Patrizia Rall freute sich über Blumen und Süßigkeiten zu ihrer Verpflichtung als neue Bürgermeisterin von Allmersbach im Tal. Fotos: T. Sellmaier
Von Bernhard Romanowski
ALLMERSBACH IM TAL. Sie war bislang die Frau im Hintergrund, wie sie sagte. Doch am Dienstagabend trat Patrizia Rall nach vorne und genoss es wohl auch ein wenig, dass alle Augen der Gäste auf sie gerichtet waren. Zur Feierstunde ihrer offiziellen Amtseinführung als Bürgermeisterin der Gemeinde Allmersbach im Tal war die Zahl der Gäste zwar coronabedingt ziemlich überschaubar. Ratsmitglieder beider Allmersbacher Fraktionen, Verwaltungsmitarbeiter, Ralls Eltern und Landrat Richard Sigel gehörten dazu. Auch Ralf Wörner, nunmehr Altbürgermeister, war mit Gattin Beate gekommen und überreichte seiner Nachfolgerin einen schmucken Blumenstrauß. Aus der Nachbargemeinde Weissach im Tal war Bürgermeister Ian Schölzel angereist. Doch mangelte es trotz recht kleiner Gästeschar nicht an guten Worten und Geschenken, die der neuen obersten Bürgerin von Allmersbach im Tal mit auf den künftigen Weg gegeben wurden.
Verpflichtung von Patrizia Rall
Patrizia Rall wurde nun offiziell als neue Bürgermeisterin von Allmersbach im Tal verpflichtet. Neben Landrat Richard Sigel nahmen weitere Gäste aus Kommunalpolitik und Gesellschaft an der Feierstunde teil, wenn auch coronabedingt in sehr überschaubarer Zahl.
Rein formal handelte es sich bei der Zusammenkunft in der Turn- und Versammlungshalle um eine Ratssitzung. Geleitet wurde sie von Eberhard Bauer als erstem stellvertretenden Bürgermeister. „Sie sind jetzt Bürgermeisterin und wechseln damit Ihre Rolle. Sie werden auf einmal Chefin von zirka 100 Mitarbeitern. Das muss Ihnen klar sein und Ihren Mitarbeitern auch“, so Bauer in seiner Ansprache. Dieser Rollenwechsel könne am Anfang für beide Seiten holprig sein. Fingerspitzengefühl sei erforderlich. „Sie werden reinwachsen“, zeigte sich Bauer aber mit Blick in Richtung Rall sicher. Vor dem Hintergrund seiner Tätigkeit als Ratsmitglied kam Bauer dann auch auf die Herausforderungen zu sprechen, die es für Rall und ihr Verwaltungsteam in Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat zu bewältigen gelte. Das Thema Klimaschutz war nur eine davon. Zudem könne Rall ihre Aufgaben im Hauptamt noch nicht ganz abgeben, da ihre Nachfolgerin in der Amtsleitung erst im August anfange. In beiden Ratsfraktionen sei man sich sicher, dass „die nächsten Wochen für Sie sehr hart und arbeitsreich werden“, erklärte Bauer. Schließlich trete Rall in die Fußstapfen eines erfahrenen Bürgermeisters. Unerfahren sei sie aufgrund ihrer fast sechs Jahre als Hauptamtsleiterin indessen nicht. „Sie kennen Allmersbach, sie kennen die Projekte, die weitergeführt werden müssen. Wir rechnen also mit einem nahtlosen Übergang. Dennoch werden Sie sich in neue Themen einarbeiten und neue Projekte beginnen müssen“, sagte Bauer, bevor er Rall die salbungsvollen Worte der Verpflichtungsformel wiederholen ließ: „Ich gelobe Treue der Verfassung...“ Da für Rall nun neben langen Arbeitstagen nun sicherlich auch mehr Abendtermine anstehen, überreichte Bauer ihr namens des Gemeinderats ein Ruhekissen, das die Ratsfrauen Rebecca Reicherz (NLAH) und Bettina Heigoldt mit dem Schriftzug „Dream it. Believe it. Build it“ versehen hatten, was übersetzt so viel heißt wie: „Glaube an deine Träume und bemühe dich, sie wahr werden zu lassen.“ Auch einen Büchergutschein hatte der Gemeinderat besorgt. Eine erlesene Selektion an Tee und ein Trikot des Rems-Murr-Kreises überreichte indessen Landrat Sigel der sportlich aktiven Bürgermeisterin.

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Landrat Sigel brachte als Geschenk unter anderem ein Lauftrikot des Rems-Murr-Kreises mit.
„Allmersbach freut sich auf seine neue Bürgermeisterin, die eine sympathische, hilfsbereite und positive Einstellung hat“, so Sigels Beobachtung. Mit Blick auf die anstehenden Aufgaben und auch mögliche Grenzerfahrungen mit schwierigen Bürgern sagte der Landrat: „Ich habe kein Patentrezept, aber Sie müssen und werden ihren eigenen Weg gehen.“ Die frisch vereidigte Rall bedankte sich ihrerseits beim Chef der Kreisverwaltung und dem Ärzteteam des Robert-Bosch-Krankenhauses dafür, dass „seit Samstag weitere 160 Bürger von Allmersbach im Tal die erste Impfung gegen das Coronavirus erhalten haben“. In diesen schwierigen Zeiten sei es besonders schön, in strahlende und hoffnungsvolle Augen sehen zu dürfen, so Rall weiter: „Denn vielen von uns sind die Coronastrapazen seit nunmehr 14 Monaten deutlich anzumerken.“
Die Coronapandemie und ihre Folgen, die Kinderbetreuung, die Baulandentwicklung, die Initiierung eines Wochenmarkts und die Umgestaltung der Allmersbacher Spielplätze, die Sanierung der Ortsdurchfahrt Heutensbach und etliches mehr – an Themen mangelte es Rall in ihrer Ansprache nicht. Sie vergaß aber auch nicht, ihrem Amtsvorgänger Ralf Wörner für seine Leistungen sowie den Bürgern für „den unglaublichen Vertrauensvorschuss“ in Form von 76 Prozent der Wählerstimmen zu danken. Gemeinsam mit Wörner will sie möglichst schon im Sommer eine Fahrradtour durch Allmersbach im Tal absolvieren und die Kindergärten, die Schule, die Vereine und Kirchen besuchen.