Polizei stoppt rasenden „Reichsbürger“

Stuttgart /CEB - Die sogenannten Reichsbürger bestreiten die Legitimation der BRD. Ein Mann, der laut der Polizei dieser Gruppe zugerechnet werden kann, dehnt dieses Nichtakzeptieren offenbar auch auf Geschwindigkeitsbegrenzungen aus. Die Polizei ertappte ihn am Montag bei einer Kontrolle an der Benzstraße, als er innerorts mit 21 Stundenkilometern zu viel auf dem Tacho unterwegs war.

Die Polizei hatte am Montag an der Benzstraße eine Kontrollstelle zur Geschwindigkeitsüberwachung eingerichtet, in die der 53 Jahre alte Mann am Steuer eines Hyundai Tucson mit Tempo 71 rauschte. Als der Wagen gestoppt und der Mann auf den Geschwindigkeitsverstoß angesprochen wurde, „gab er Äußerungen von sich, die typisch für diese Gruppe sind“, sagte ein Polizeisprecher. Die Polizeibeamten seien Angestellte der Firma BRD und hätten daher keine Legitimation, nach seiner Identität zu fragen. „Er wollte sich von den Kollegen auch nicht mit Namen ansprechen lassen und sich nicht ausweisen“, berichtet die Polizei. Ein Richter ordnete die Durchsuchung des Mannes und seines Autos nach Dokumenten an. Weil der Mann nicht mehr als einen kleinen Spalt seines Autofensters geöffnet hatte, schlugen die Beamten die Scheibe des Wagens ein, um die Durchsuchung vornehmen zu können. Sie fanden ein Reizstoffsprühgerät und ein Einhandmesser – aber keine Dokumente. Der Mann kam nach der Feststellung seiner Personalien und der Anzeigenaufnahme wieder auf freien Fuß.

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Erstellt:
23. Januar 2019, 03:14 Uhr

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