Solaranlagen
PV-Module reinigen - Richtiges Vorgehen & Tipps
Saubere Solarmodule bringen mehr Strom und höhere Erträge – doch wie oft sollte man PV-Module reinigen und worauf kommt es dabei an?

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PV-Module reinigen: Warum eine regelmäßige Reinigung der Solaranlage wichtig ist, wie hoch die Kosten sind und ob sich die Reinigung selbst lohnt – alle Infos im Überblick.
Von Matthias Kemter
Die regelmäßige Reinigung von PV-Modulen ist entscheidend für die Aufrechterhaltung ihrer Effizienz und Leistungsfähigkeit. Zwar spült Regen einen Großteil des Schmutzes ab, doch Ablagerungen wie Vogelkot, Pollen, Staub oder Rostpartikel haften oft so stark, dass eine regelmäßige Reinigung sinnvoll ist. Besonders bei Anlagen mit geringem Neigungswinkel, in landwirtschaftlichen Gebieten oder in der Nähe von Bahntrassen kann eine starke Verschmutzung auftreten, die die Stromerträge um bis zu 20 Prozent reduziert.
Warum ist die Reinigung von PV-Modulen wichtig?
Mit der Zeit setzen sich verschiedene Arten von Schmutz auf den Modulen ab. Dazu zählen:
- Vogelkot, Insektenrückstände und Pollen: Diese biologischen Rückstände können die Oberfläche der Module verschmutzen oder sogar beschädigen.
- Feinstaub, Bremsstaub oder Rostpartikel: In der Nähe von Straßen oder Bahntrassen lagern sich diese feinen Partikel ab und können die Lichtdurchlässigkeit der Module verringern.
- Laub, Nadeln oder Moos: Besonders bei Anlagen in der Nähe von Wäldern setzen sich diese organischen Materialien auf den Oberflächen von PV-Modulen ab.
Häufigkeit der Reinigung hängt von den lokalen Bedingungen ab, sollte aber mindestens einmal jährlich erfolgen.
PV-Module selbst reinigen oder den Profi beauftragen?
Wer seine PV-Module reinigen möchte, hat zwei Möglichkeiten: selbst reinigen oder einen Fachbetrieb beauftragen. Vor der Reinigung sollte die Betriebsanleitung gelesen werden. Hersteller geben dort Hinweise auf bestimmte Reinigungsmittel. Auch ein Garantieverlust durch eine eigene Reinigung kann dort vermerkt sein. Die Selbstreinigung lohnt sich vor allem bei leicht zugänglichen Anlagen, etwa auf einem Flachdach oder bei bodennahen Solarmodulen. Hier einige wichtige Hinweise für die Eigenreinigung:
- Schonende Reinigungsmittel verwenden: Milde Glasreiniger oder umweltfreundliche Seifen sind geeignet.
- Passendes Equipment einsetzen: Weiche Bürsten, Schwämme oder spezielle Glasbürsten verhindern Kratzer.
- Auf Hochdruckreiniger verzichten: Zu hoher Wasserdruck kann die Module beschädigen.
- Entmineralisiertes Wasser verwenden: So entstehen keine Kalkflecken oder Schlieren.
- Wichtig: Nur bei kühlen Temperaturen reinigen: Idealerweise morgens oder an bewölkten Tagen, um thermische Spannungen zu vermeiden.
Vorsicht ist geboten bei Dachanlagen: Arbeiten in großer Höhe erfordern geeignete Sicherheitsausrüstung wie Absturzsicherungen und ein Geschirr mit Falldämpfer.
Vorteile einer professionellen Reinigung
Wer auf Nummer sicher gehen will, lässt die PV-Module professionell reinigen. Fachbetriebe verfügen über:
- Spezielle Reinigungsgeräte wie Teleskoplanzen mit Bürstenaufsatz.
- Hochwertige Reinigungsmittel, die speziell für Solarmodule entwickelt wurden.
- Erfahrung im sicheren Arbeiten auf Dächern.
- Oft eine Versicherung, die für mögliche Schäden während der Reinigung haftet.
Viele Betriebe bieten Paketlösungen aus Wartung und Reinigung an. Dadurch lassen sich Kosten sparen, weil Anfahrt und Arbeitszeit effizienter genutzt werden.
Was kostet die Reinigung von PV-Modulen?
Die Kosten für eine professionelle Reinigung liegen je nach Größe der Anlage zwischen 1 und 3 Euro pro Quadratmeter. Bei kleineren Anlagen gibt es häufig Pauschalpreise, beispielsweise:
- Bis 5 kWp: ca. 95 Euro
- Bis 10 kWp: ca. 160 Euro
Wichtig: Die Reinigungskosten sollten im Verhältnis zum Mehrertrag durch saubere Module stehen. Wer regelmäßig den Anlagenertrag überwacht, kann Verschmutzungen frühzeitig erkennen und die Reinigungsintervalle entsprechend anpassen.