Redaktion nimmt dieses Jahr an der Backnanger Murr-Regatta teil

BKZ an Bord (1) Von der Idee über den Bootsbau bis zum Härtetest auf der Murr: In diesem Jahr möchte die Redaktion unserer Zeitung all das durchleben, was die Juze-Murr-Regatta für viele Hobbykapitäne Jahr für Jahr ausmacht. Ausreden wie in den Vorjahren werden nicht mehr akzeptiert.

Gemeinsam auf einem selbst gebauten Boot – so will auch unsere Redaktion im Juli auf der Murr unterwegs sein. Archivfoto: Alexander Becher

© Alexander Becher

Gemeinsam auf einem selbst gebauten Boot – so will auch unsere Redaktion im Juli auf der Murr unterwegs sein. Archivfoto: Alexander Becher

Von Lorena Greppo

Backnang. Die Idee ist in der BKZ nicht neu. Im Gegenteil: Als in der Redaktion darüber gesprochen wird, an der Murr-Regatta teilzunehmen, sucht ein Kollege gar eine E-Mail aus dem Jahr 2007 heraus. Betreff: Murr-Regatta. Inhalt: ein Aufruf, dass alle aus dem Betrieb, die mitmachen möchten, sich in eine Liste eintragen. Falls sich sehr viele aus der Belegschaft anmelden, könne man sogar mehrere Teams bilden, heißt es weiter. Zustande gekommen ist das BKZ-Boot allerdings nicht. Auch nicht in den vielen darauffolgenden Jahren, in denen immer wieder Kollegen sagten: „Da könnten wir auch mal mitmachen.“

Doch Schluss mit könnten, wollten, sollten! In diesem Jahr ist es so weit, wir stechen in See. Also, in die Murr. Damit dieses Mal niemand einen Rückzieher machen kann (zumindest nicht ohne Spott und Häme), machen wir das Unterfangen öffentlich, und zwar von Anfang an. In unserer Serie „BKZ an Bord“ stellen wir die Reise von der Idee über den Bootsbau bis hin zur Feuerprobe in der Murr vor.

Der Aufruf vonseiten des Veranstalters, des Jugendzentrums Backnang (Juze), ist bereits erfolgt. „Zum 36. Mal werdet ihr in selbst gebauten Booten die Fluten der Murr bezwingen“, heißt es darin. Rebecca Krauter gehört zum Organisationsteam des Juze. Sie berichtet: Die ersten Vorbereitungen gehen im besten Fall schon im Februar oder März los. Dabei handelt es sich vor allem um die Bewerbung der Veranstaltung, „da die Teilnehmer ja genügend Zeit haben sollen, um ein Boot zu bauen“. Da die Regatta schon seit vielen Jahren stattfindet, hat das Team auch eine gewisse Routine und einen reichen Erfahrungsschatz. „Wir wissen ziemlich genau, was auf uns zukommt, das erleichtert die Organisation natürlich“, so Rebecca Krauter. Auch gebe es immer Fragen von Interessierten, was die Regelungen angeht. „Was oft gefragt wird: ob Minderjährige ohne Begleitung der Eltern teilnehmen dürfen.“ Dürfen sie, mit Einverständniserklärung der Erziehungsberechtigten.

Viele Teilnehmer sind Wiederholungstäter

Inzwischen gehe es an die Vorbereitungen in Sachen Essen und Getränke, außerdem müsse abgeklärt werden, dass die Startwiese bei Zell wieder genutzt werden kann und ob der Stand an der Bleichwiese wieder genehmigt wird. „Die stressigste Phase sind dann die Tage vor der Juze-Murr-Regatta, wenn wirklich alles hergerichtet und aufgebaut werden muss und uns dann auch meistens noch ein paar Dinge einfallen, die wir vergessen haben“, sagt Rebecca Krauter. Am Tag der Regatta selbst ist dann jede Menge Trubel angesagt. Da man sich nicht im Vorfeld anmelden kann, muss alles vor Ort geklärt werden. Krautter vermutet, dass etwa drei Viertel aller Teilnehmer Wiederholungstäter sind. Manche von ihnen haben es auch auf einen der Preise abgesehen, die das Juze jedes Jahr auslobt: für die schnellste Bewältigung der Strecke, den meisten Müll, der aus der Murr gefischt wurde, das schönste beziehungsweise kreativste Boot oder den berühmt-berüchtigten Captain-Morgan-Preis für besondere Leistungen der Crew. Für die meisten sei das aber wohl nebensächlich, sagt Rebecca Krauter, „sie machen einfach mit, weil die Juze-Murr-Regatta so viel Spaß macht“.

Mit Abwechslung kann die rund fünf Kilometer lange Strecke von Oppenweiler Zell durch die Backnanger Innenstadt bis zum Jugendzentrum aufwarten. Hier gilt es Wehre und Stromschnellen zu überwinden, Untiefen zu durchfahren und seichte Stellen zu passieren. Das alles vor den Augen zahlreicher Zuschauer. Diesem Abenteuer stellen sich in diesem Jahr auch die Hobbykapitäne und -matrosen unserer Zeitung.

Rebecca Krauter gibt ein paar Tipps dafür, dass die Mission gelingt: „Für eine erfolgreiche Juze-Murr-Regatta würde ich Ihnen raten, dass Sie Klamotten anziehen, die nass und dreckig werden und kaputtgehen dürfen, und halten Sie Ersatzklamotten am Ziel bereit. Sie sollten stabile Schuhe anziehen, die im Wasser nicht kaputtgehen. Sie sollten auf jeden Fall was zu trinken dabei haben und im besten Fall auch was zu essen.“ Beim Bootsbau gibt sie zu bedenken, dass die Murr an vielen Stellen sehr flach ist und dass das Boot oft geschoben oder gezogen werden muss.

Nette Menschen und witzige Momente

Für die aktiven Mitglieder im Juze-Team ist die Vorbereitung der Murr-Regatta natürlich viel Arbeit, „aber oder gerade deswegen ist es für alle immer sehr schön, wenn alles geklappt hat und die Veranstaltung gut angelaufen ist. Wenn dann die ersten Boote im Ziel ankommen, die Stimmung super ist und zusammen vorm Juze gegrillt wird, sind alle zufrieden“, sagt Rebecca Krauter. Sie freue sich immer auf „einen schönen Tag mit netten Menschen und vielen witzigen Momenten“. Ihr persönliches Highlight sei, wenn sie selbst teilnehmen kann. Das sei aber oft nicht möglich, da es zu viel darum herum zu tun gibt. In diesem Jahr will das Team den Abend nach der Regatta besonders genießen, denn erstmals legt das Juze eine Sommerpause ein: Vom Abend des 8. Juli bis zum 1. September werden die Türen geschlossen.

Die Serie Die Redaktion unserer Zeitung nimmt in diesem Jahr erstmals an der Juze-Murr-Regatta teil. Dieses Vorhaben unter dem Titel „BKZ an Bord“ wird von der Idee über den Bootsbau bis hin zum Test im Wasser in der Zeitung begleitet.
Beim Bootsbau wollen wir auf Recycling setzen

Die Idee Beim Bau unseres Boots möchten wir möglichst ressourcenschonend vorgehen. Das bedeutet, dass wir nicht einfach Surfbretter, Kanister oder Ähnliches neu kaufen, sondern solche verwenden wollen, die irgendwo ungenutzt herumliegen.

Die Bitte Daher unser Aufruf: Wenn Sie Kunststoffkanister, Fässer, Surfbretter, Tanks aus glasfaserverstärktem Kunststoff, Innenschläuche von Reifen, Holzleisten, Kanalgrundrohre oder Ähnliches bei sich herumliegen haben – melden Sie sich! Wir werden versuchen, dem Material neues Leben einzuhauchen und es zu einem Boot umzufunktionieren.

Der Kontakt Für Angebote oder Rückfragen erreichen Sie uns per E-Mail an redaktion@bkz.de oder telefonisch unter 07191/808-170.

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Erstellt:
3. Mai 2023, 06:00 Uhr

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