„Baggern, was das Zeug hält“: Rhein nach Havarie gesperrt
dpa Hagenbach. Zwei Schiffe fahren sich im Rhein fest und werden freigeschleppt. Bis die Strecke wieder befahrbar ist, bleibt einiges zu tun.
Nach der Havarie zweier Schiffe in der Nähe von Karlsruhe herrschte dort am Donnerstag weiterhin Stillstand auf dem Rhein. Der Fluss sei in dem Bereich für die Schifffahrt noch immer gesperrt, die Situation sei unverändert, sagte ein Sprecher des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts in Mannheim. „Alle verfügbaren Kräfte“ seien im Einsatz, eine externe Firma wurde im Lauf des Tages erwartet. Am Morgen war von mehr als 20 Schiffen die Rede, die dem Sprecher zufolge auf die Weiterfahrt warten.
Nachdem die Bergung der beiden Schiffe erfolgreich gelungen sei, werde in diesem Bereich seit Mittwoch verstärkt gebaggert, teilte das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Oberrhein mit. „Baggern, was das Zeug hält“, laute die Devise. Schiffe könnten zurzeit den Bereich nicht befahren, da die nötigen Wassertiefen nicht vorhanden seien.
„Bedingt durch das Freischleppen der Havaristen und der länger anhaltenden Abflusssituation sind dort bis zu 90 Zentimeter große Fehltiefen entstanden“, teilte das WSA mit. Um die Schifffahrt so schnell wie möglich freizugeben, seien alle vorhandenen amtseigenen Geräte im Einsatz. „Es soll so schnell wie möglich eine Notfahrrinne hergestellt werden.“ Wann die Schifffahrt freigegeben werden könne, war schwer abschätzbar. „Dies werden die Fortschritte zeigen. Die Baggerarbeiten finden aus Sicherheitsgründen bei Tage statt.“
Ein Ausflugsschiff sowie ein Tankschiff hatten sich Anfang der Woche unter anderem wegen des niedrigen Wasserstands bei Hagenbach - gelegen auf der rheinland-pfälzischen Seite gegenüber von Karlsruhe - festgefahren. Zwar konnten sie befreit werden. Doch den Angaben zufolge sind durch die Schiffsschrauben Kieshaufen entstanden, die abgebaggert werden, um das Festfahren weiterer Schiffe zu vermeiden.
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