Robins Therapie startet bald
Der an einer unheilbaren Krankheit leidende Unterweissacher fliegt am 30. August zur Behandlung nach Bangkok
Robin Schmetzer aus Weissach im Tal fliegt am 10. August mit seinen Eltern nach Thailand. Allerdings nicht in Urlaub, sondern zu einer breit angelegten medizinischen Behandlung. Denn der 18-jährige Unterweissacher leidet an einer unheilbaren Krankheit: Spinozerebelläre Ataxie Typ 2 (SCA Typ 2).

© Jörg Fiedler
Robin Schmetzer
Von Ingrid Knack
WEISSACH IM TAL. Bei SCA Typ 2 handelt es sich um eine sehr seltene Krankheit, bei der das Kleinhirn und die Nervenzellen im Rückenmark unaufhaltsam zerstört werden. Linderung verspricht eine teure Stammzelltherapie in Bangkok bei Beike Biotechnology. Durch viele Aktionen von Vereinen und anderen Organisationen sowie den Bericht in der Backnanger Kreiszeitung ist nun die Summe zusammengekommen, die Robin braucht, um sich einer ersten Behandlung unterziehen zu können. Diese kostet rund 30000 Euro. Die Spenden wurden über den Verein Sternentraum abgewickelt.
Die Therapie dauert 25 Tage, gibt Robins Mutter Sabrina Clauss-Schmetzer Auskunft. Dass es jetzt losgehen kann damit, darüber ist die Familie glücklich. Denn obwohl die Mutter versichert, dass es Robin „so weit gut geht“, räumt sie auch ein: „Es ist ein bissle schlimmer geworden.“ Robin habe einen kleinen Unfall gehabt, er sei auf einer Treppe gestürzt und habe sich an der Schulter verletzt. Auch habe er „überall blaue Flecken“. Wenn die Therapie in Thailand anschlägt, was alle hoffen, wird es beispielsweise besser sein mit den Gleichgewichtsstörungen und dem Zittern, und er wird sich im Alltag wieder besser zurechtfinden können.
„Robin wird von morgens bis abends beschäftigt sein“, weiß Sabrina Clauss-Schmetzer: Physio- und Ergotherapie, Akupunktur, Magnetfeld- und Sauerstofftherapie sind in der Klinik in Bangkok neben der Stammzelltherapie die Mittel der Wahl, um bei den an der Spinozerebellären Ataxie Typ 2 erkrankten Patienten eine Besserung zu erzielen.
Nach Thailand fliegen Robins Eltern nicht nur mit, weil sie ihrem Sohn beistehen möchten. „Er würde schon den Flug alleine gar nicht schaffen“, erklärt seine Mutter. Die Krankheit Robins wird diesen und seine ganze Familie auch nach der Therapie in Bangkok weiter begleiten. Dann muss zum Beispiel das Haus der Schmetzers so umgebaut werden, dass Robin dort nicht allzu viele Hindernisse überwinden muss. Zum Beispiel geht es um den Einbau einer behindertengerechten Dusche.
Zwischen anderthalb und zwei Jahren geht es den Menschen, die die Stammzellen bekommen haben, besser. Die Erfahrung hat gezeigt, dass die Therapie danach wiederholt werden müsste. Auf die Familie kommen in jedem Fall immense Kosten zu. Die viel diskutierte Stammzelltherapie sieht die Familie aber als einzige Chance, Robin wenigstens ein Stück weit Hoffnung zu geben. Auch all die Spendenaktionen für Robin geben Hoffnung und vermitteln dem Weissacher, der eine Ausbildung als Industriemechaniker bei einem Sulzbacher Betrieb absolviert, dass man Anteil nimmt an seinem Schicksal und ihm das Beste wünscht.