Rote Bank als Zeichen gegen häusliche Gewalt in Backnang
Die Stadt Backnang setzt ein Zeichen gegen häusliche Gewalt: Die rote Bank im Biegel soll auf das Thema aufmerksam machen.
Backnang. Gestern war der Internationale Tag zur Beseitigung der Gewalt gegen Frauen – ein Aktionstag, der jährlich das Bewusstsein für die Bekämpfung von Diskriminierung und Gewalt gegenüber Frauen und Mädchen schärfen soll. Gewalt in engen sozialen Beziehungen wurde lange als Privatsache betrachtet. Obwohl das deutsche Recht Gleichberechtigung, körperliche Unversehrtheit und Schutz vor Gewalt garantiert, ist häusliche Gewalt in Form von Partnerschaftsgewalt nach wie vor eine erschreckende Realität.
Auch die Stadt Backnang setzt sich mit einer Botschaft gegen häusliche Gewalt ein. Anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt wurde am 25. November im Biegel die rote Bank eingeweiht – ein Symbol, das auf häusliche Gewalt aufmerksam macht und Betroffenen zeigt, dass sie nicht alleine sind. „Mit der roten Bank möchten wir ein sichtbares Zeichen setzen, dass häusliche Gewalt nicht toleriert wird und dass Hilfe möglich ist. Es ist uns wichtig hervorzuheben, dass sowohl Männer als auch Frauen Opfer von häuslicher Gewalt werden können und dass wir alle ermutigen möchten, Unterstützung zu suchen“, so Regine Wüllenweber, Sozial- und Kulturdezernentin der Stadt Backnang.
Austausch und Stärkung Betroffener
Weitere Themen
Die rote Bank ist Teil einer kreisweiten Initiative, die vom runden Tisch „Häusliche Gewalt“ ins Leben gerufen wurde. Sie ist mit einem Metallschild ausgestattet, das Betroffenen Kontaktdaten und einen QR-Code zu Beratungsangeboten wie der Opferberatung Rems-Murr bietet (siehe Infotext). Diese wichtige Anlaufstelle für Menschen, die häusliche Gewalt erlebt haben, schaffe Raum für den Austausch von Erfahrungen und Ängsten und stärke Betroffene darin, eigene Lösungswege zu entwickeln und den Schritt in ein selbstbestimmtes Leben zu wagen. „Es ist uns wichtig, dass Betroffene bei uns nicht nur Unterstützung finden, sondern auch einen Ort, an dem sie gehört werden“, erklärt eine Mitarbeiterin der Opferberatung. „Durch gezielte Beratungsangebote und die Möglichkeit zum Austausch möchten wir ihnen helfen, ihre Erfahrungen zu verarbeiten und Lösungen zu finden, um eine gewaltfreie Zukunft aufzubauen.“
Dabei werde besonders auf einen respektvollen Umgang geachtet, der darauf abzielt, Ängste und Scham zu enttabuisieren. Das zusätzliche Angebot einer Frauengruppe bietet einen sicheren Rahmen, in dem sich die Teilnehmenden gegenseitig stärken und Unterstützung erfahren können. pm