Kamin auf dem Rombold-Areal in Weissach wird instand gesetzt – Dauer: Rund acht Wochen
Der Schornstein auf dem Rombold-Areal ist rund 115 Jahre alt und somit schon lange eine Art Wahrzeichen für die Gemeinde Weissach im Tal. Und genau deswegen soll er auch erhalten bleiben. Doch ganz so einfach ist das nicht: Sein Mauerwerk ist mittlerweile porös. Deshalb wird er seit Kurzem restauriert.
Das Wichtigste für die Arbeiter: Sie müssen schwindelfrei sein. Fotos: A. Becher
Von Silke Latzel WEISSACH IM TAL. Die Fugen müssen erneuert, die defekten Mauersteine ausgetauscht werden. Keine leichte Arbeit für Marco Kögel und sein Team von der Firma „Kögel Schornsteine“. „Man hat sich ewig nicht um diesen Kamin gekümmert, er stand da halt einfach nur“, so Kögel. Jetzt liegt es in seiner Hand, den alten Schornstein wieder sicher zu machen. „Neuere Kamine sind aus Stahl und Beton, werden sie nicht mehr gebraucht, reißen wir sie einfach ein. Aber bei Mauerschornsteinen, wie diesem hier, setzt man heute viel mehr auf Sanierung und Instandhaltung.“ Kögel kennt sich mit Schornsteinen aus. „Wir haben unter anderem den Kamin des Tübinger Sudhauses, der Alpirsbach-Brauerei und den der Firma Hengstenberg in Esslingen saniert“, sagt der geschäftsführende Gesellschafter. Ganz persönlich beeindruckt Kögel vor allem die Handwerkskunst und die Geschichte, die hinter Schornsteinen wie in Weissach steckt: „Es hat Monate gedauert, diesen Schornstein zu bauen., das war damals eine technische und statische Meisterleistung. Und dann hat er auch noch zwei Weltkriege, Wind und Wetter überlebt. Das ist sehr beeindruckend.“ Rombold-Areal ist prägend für das Weissacher Ortsbild Wie sehr das Bauwerk auf dem Rombold-Areal tatsächlich beschädigt ist, sehen Kögel und seine Männer erst im Laufe der Restaurierungsarbeiten. „Der Turm ist etwa 50 Meter hoch, von hier unten können wir nicht erkennen, wie viel genau kaputt ist.“ Gerüstlage für Gerüstlage arbeiten sich die Handwerker nach oben, immer um etwa 1,50 Meter weiter. Und erst dann erkennen sie die Schwere der Beschädigung – „eine Überraschung quasi“, sagt Kögel und lacht. Nur eines ist schon jetzt sicher: Der Schornsteinkopf ist so marode und voller Risse, dass etwa fünf Meter abgetragen und komplett erneuert werden müssen. Weissachs Bürgermeister Ian Schölzel ist froh, dass der Schornstein seiner Gemeinde durch die Sanierung erhalten bleibt. „Viele Menschen im Ort haben einen direkten Bezug zur Firma Rombold, zur Firmengeschichte und diesem Areal. Unser Wunsch und der der Bevölkerung war es, dass Elemente der alten Fabrik bestehen bleiben und wir so eine Verbindung zur heutigen Zeit schaffen: Neues neben Altem.“ Er ergänzt: „Die Geschichte eines solchen Areals muss man in der Zukunft noch erkennen können, das ist einfach sehr wichtig für die Identifikation der Menschen hier.“ Weissach habe eine Industriegeschichte und diese sei nun einmal prägend für den Ort. Insgesamt 88000 Euro kostet die Sanierung des Kamins, für den Erhalt des Kulturdenkmals gibt es eine Förderung des Landes Baden-Württemberg. Auch für Schölzel ist die Arbeit der Schornsteinfachleute spannend. „Noch war ich selbst nicht mit oben, aber es reizt mich schon.“ Er lacht. Die Arbeiter, die sich auf die schmalen Holzbretter wagen, die als Plattform dienen, müssen vor allem eins sein: schwindelfrei. Denn es geht natürlich immer weiter nach oben. Besonders tückisch: „Wer auf einem solchen Turm oder Kamin ganz oben steht, der muss sich festhalten. Denn das Bauwerk bewegt sich“, erzählt Kögel leicht amüsiert. Rund zehn Zentimeter hin oder her „schwingt“ der Kopf des Schornsteins. „Bei Bauwerken aus Stahl oder Beton ist das nicht der Fall. Deswegen erzeugen wir, wenn wir dort oben sind, manchmal extra ,Schwingungen‘, damit neue Mitarbeiter sich an das Gefühl gewöhnen können und nicht überrascht sind, wenn sie auf einen Mauerschornstein müssen.“ Auch mit der Höhenrettung der Feuerwehr wird einmal im Jahr trainiert. Blitzschutz auf dem Schornstein wird ebenfalls erneuert Etwa die Hälfte aller Steine am Rombold-Kamin muss ausgetauscht werden, schätzt Marco Kögel, die Sanierung dauert insgesamt rund acht Wochen. „Meine Männer arbeiten hier wirklich mit der Hand am Arm. Es ist viel anstrengender, als es vielleicht aussieht. Und jeder, der dort oben ist, spürt am Ende des Tages, was er gemacht hat.“ Nicht nur die Höhe ist für Kögels Leute eine Herausforderung. Auch das Wetter macht ihnen zu schaffen. „Je höher wir kommen, desto extremer werden auch die Bedingungen.“ Besonders gefährlich sind aufziehende Gewitter. „Da müssen wir dann wirklich schlagartig das Gerüst verlassen, die Sicherheit steht immer an erster Stelle.“ Deshalb bleibt nicht nur nach Beendigung der Arbeiten, sondern auch währenddessen der Blitzableiter immer am Kamin. „Außerdem wird der Blitzschutz im Zuge der Sanierung gleich mit erneuert“, so Kögel. „Denn bei einem Kamin dieser Höhe gibt es fast nichts Wichtigeres.“
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