Schavan sieht Schuld für CDU-Verluste vor allem im Land

dpa Stuttgart. Das schlechte Abschneiden der Partei in Baden-Württemberg hat sich die Südwest-CDU nach Einschätzung der früheren Kultusministerin Annette Schavan (CDU) vor allem selbst zuzuschreiben. Die Ursache für die Verluste lägen nicht in Berlin, sagte sie am Montag der „Süddeutschen Zeitung“. Für das Wahldebakel sei „eindeutig die Landespartei“ verantwortlich. Die Umfragen seien schon vor der sogenannten Maskenaffäre von Bundestagsabgeordneten schlecht gewesen. Es sei sehr traurig, dass die CDU im Südwesten stark unter ihren Möglichkeiten bleibe, sagte die 65-Jährige weiter.

Die früheren Kultusministerin Annette Schavan (CDU) spricht. Foto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Die früheren Kultusministerin Annette Schavan (CDU) spricht. Foto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Schavan war zwischen 1995 und 2005 Kultusministerin und danach bis 2013 Bundesbildungsministerin. 2004 bewarb sie sich erfolglos um den Vorsitz der Landes-CDU in Baden-Württemberg.

Es sei nun wichtig, Brücken in die junge Generation zu bauen, ergänzte Schavan. „Die CDU in Baden-Württemberg muss aufhören, beleidigt zu sein.“ In Baden-Württemberg sei aus verschiedenen Strömungen in der CDU ein Gegeneinander geworden. „Das hat massiv Vertrauen gekostet.“

Bei der Wahl am Sonntag war die bisher mitregierende Südwest-CDU in ihrer einstigen Hochburg auf das schlechteste Ergebnis in ihrer Geschichte gestürzt. Sie erreichte nur noch 24,1 Prozent - 2,9 Punkte weniger als vor fünf Jahren. Spitzenkandidatin Susanne Eisenmann steht vor dem politischen Aus.

© dpa-infocom, dpa:210315-99-824951/3

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Erstellt:
15. März 2021, 07:06 Uhr

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