Schmuckstück für sportliche Aktivitäten
Die neue Sporthalle in Murrhardt ist fertiggestellt. Darüber herrscht bei den Schülern und Sportlern große Freude. Das haben auch die Reden und Vorführungen bei der Einweihung am Freitagabend gezeigt.
Von Elisabeth Klaper
Murrhardt. Endlich ist die langersehnte und dringend notwendige neue Sporthalle für Murrhardt fertig. Das großzügige und helle Innere in warmen Holztönen erzeugt Wohlfühlatmosphäre für Sportaktivitäten aller Art. „Wir können heute einen Sieg feiern und haben viel bewegt, damit sich Schüler und Sportler wieder besser bewegen können“, bringt es Bürgermeister Armin Mößner auf den Punkt. Doch „gut Ding will Weile haben“, fügt er hinzu. Viel Geduld war gefragt, da die Coronapandemie nach dem symbolischen Spatenstich im November 2021 den Baufortschritt erschwerte. Zudem führte der Krieg in der Ukraine zu Änderungen und Lieferschwierigkeiten bei den Fenstern. Der hohe finanzielle (siehe Infotext) und praktische Aufwand habe sich aber gelohnt, so Mößner. Nächste Woche fällt die Entscheidung über den Namen der Sporthalle, in den kommenden Wochen werden die Außenanlagen gestaltet. Der Sportbetrieb startet am 8. Januar.
Die Sporthalle ist nachhaltig und ressourcenschonend hauptsächlich aus dem nachwachsenden regionalen Rohstoff Holz wie heimischer Weißtanne gebaut. Die Hauptarbeiten übernahmen Firmen und Handwerksbetriebe aus Murrhardt und dem Kreis. Das Gebäude erfüllt modernste Standards: Eine Fotovoltaikanlage deckt den Strombedarf, die Nahwärme der Stadtwerke sorgt für angenehme Temperaturen. So sind optimale Bedingungen für den Schul- und Vereinssport gegeben, dem Gäste von einer kleinen Galerie aus zuschauen können.
Die Halle wurde zwischen Schularea lund Stadtgarten eingebettet
Mößner dankte allen Beteiligten, besonders Harald Britsch vom Stadtbauamt, der die Bauarbeiten mit viel Herzblut fachkundig begleitete. Der Rathauschef gab sie zur Nutzung frei, den Schlüssel übergab ihm symbolisch Architektin Bärbel Hoffmann vom Architekturbüro D’Inka Scheible Hoffmann Lewald. Dem Wettbewerbsgewinn 2017 folgte eine intensive Planungs- und Bauzeit. Es sei eine schöne Herausforderung gewesen, die Sporthalle in Schulareal und Stadtgarten einzubinden, sagte Hoffmann. Und dies ist bestens gelungen: Wie selbstverständlich fügt sich das unverwechselbare „Original“ mit dem speziell auf die Wünsche und Nutzungen zugeschnittenen Raumprogramm in die Umgebung ein. Der Neubau besteht aus dem Hallenbaukörper und der zweigeschossigen Nebenraumspange mit Umkleiden, Sanitär-, Geräte- und Technikräumen in Holz-Beton-Bauweise.
Anregungen der Schulen wurden umgesetzt
„Heute ist ein Glückstag“ für die Walterich-Gemeinschaftsschule und die Herzog-Christoph-Schule, sagte Rektorin Martina Mayer. Die über 500 Kinder und Jugendlichen hätten es kaum erwarten können, dass die Sporthalle fertig ist. Denn: „Die missliche Sportsituation hat jetzt ein Ende“, nun sei der Sportunterricht endlich dem Sportprofil entsprechend uneingeschränkt und mit viel Platz möglich. „Die Halle ist wunderschön geworden“, findet Mayer. „Viele unserer Anregungen wie die Kletterwand wurden umgesetzt.“
„Sport bedeutet Lebensqualität, fördert Gesundheit, Integration und das gesellschaftliche Miteinander“, betonte auch stellvertretender TVM-Vorsitzender Peter Hitzelberger. Das investierte Geld sei sehr gut angelegt, denn die Sporthalle biete verbesserte Möglichkeiten für sportliche Betätigung und leistungsorientiertes Training.
Mitreißende Vorführungen zur Eröffnung
Die Begeisterung über den fertigen Neubau veranschaulichten mitreißende Vorführungen von Jugendlichen der TVM-Turnleistungsgruppe sowie Fünft-, Sechst- und Siebtklässlerinnen der Turn-AG der Walterichschule, die Lena Kreder leitet. Die Vereine weihten die Sporthalle damit passend zu ihren Jubiläen von 175 Jahren (TVM) und 100 Jahren (VfR) ein. Viel Freude beim Zuschauen machten auch der Seiltanz der TVM-Seniorensportgruppe um Gudrun Gruber und der Mitmachtanz der TVM/VdK-Linedancegruppe unter Ingrid Scharfenbergs Regie. Pfarrer Jose Anthony segnete die Halle mit Gebeten und Weihwasser. Und Jugendliche der Kletter-AG der Herzog-Christoph-Schule zeigten ihr Können an der Kletterwand. Für schwungvolle Melodien sorgte zudem das Blasorchester des Musikvereins Stadtkapelle.
Baukosten Die reinen Baukosten der Sporthalle betragen rund 4,6 Millionen Euro. Mit den Nebenkosten zur Erschließung und anderem investierte die Stadt Murrhardt insgesamt knapp sechs Millionen Euro.
Fördergelder Dazu hat die Stadt 1,9 Millionen Euro Zuschüsse aus verschiedenen Fördertöpfen erhalten.