Schulstraße macht Platz für Seniorenheim
Die Vorbereitungen für den Bau eines Seniorenheims in Althütte laufen, der Bebauungsplan ist in Arbeit.
Von Annette Hohnerlein
Althütte. Der Wunsch nach einem Seniorenheim ist schon viele Jahre alt, der Bedarf ist da, aber mehrere Anläufe führten bisher nicht zum Erfolg. Mal stand ein Betreiber bereit, aber ein Investor fehlte, mal war ein Geldgeber da, aber kein Betreiber. Inzwischen sind beide Partner gefunden.
Jürgen Menges aus Plochingen als Investor und Hans-Dieter Fuchslocher von der PWG Haus Stefanie aus Löwenstein, die die Pflegeeinrichtung für rund 70 Bewohner betreiben wird, stellten sich bereits im April in einer Gemeinderatssitzung der Öffentlichkeit vor. Aufgabe der Verwaltung ist es nun, das Gelände für den Verkauf baureif zu machen.
Bebauungsplan ist in Sitzung auf den Weg gebracht worden
Der Gemeinderat beschloss in seiner jüngsten Sitzung einstimmig den Bebauungsplan „Seniorenheim Schulstraße“ und schuf damit die Voraussetzungen für das geplante zweiflügelige Gebäude mit drei Stockwerken, das beim Kreuzungsbereich der Straßen Im Steinhäusle, Schulstraße und Forchenweg entstehen soll. Das Baugesuch wird ebenfalls derzeit erstellt, der Kaufvertrag mit dem Investor ist in Arbeit.
Thomas Kuntz von der Bürgerliste erkundigte sich, ob der Neubau an das kommunale Nahwärmenetz angeschlossen werden könne. Das sei aus Kapazitätsgründen nicht möglich, sagte Bürgermeister Reinhold Sczuka, für das Gebäude seien aber eine Fotovoltaikanlage und eine Wärmepumpe vorgesehen. Gabriele Gabel vom Forum Althütte 2000 fragte nach dem Zeitplan für das Projekt. Er hoffe, dass der Kaufvertrag noch in diesem Jahr unterzeichnet werde, so die Auskunft des Bürgermeisters.
Ab Baubeginn müsse man dann mit 15 bis 18 Monaten bis zur Fertigstellung rechnen. Aus der Bevölkerung erreichten ihn immer wieder Anfragen, ob man sich in die Immobilie einkaufen könne. Das sei nicht möglich, so der Rathauschef, „Das Objekt bleibt in einer Hand. Aber die Wohnungen kann man mieten.“ Eine Gelegenheit zum Kauf gebe es möglicherweise auf einem benachbarten Gemeindegrundstück. Dort könnten in Zukunft Mehrfamilienhäuser mit Wohnungen, auch für betreutes Wohnen, entstehen.
Im Zug der Vorbereitungen für den Bau des Seniorenheims gab der Gemeinderat auch grünes Licht für eine Straßenbaumaßnahme. Um Platz für den Neubau zu schaffen, muss die Schulstraße zwischen der Straße Im Steinhäusle und der Sporthalle ein Stück nach Norden verlegt und die Wasserleitung in diesem Bereich neu gebaut werden. Dieser Abschnitt soll dann für Fahrzeuge gesperrt sein, er soll als Fußweg dienen und höchstens in Notfällen befahren werden. „Damit wird der unübersichtliche Kreuzungsbereich am Steinhäusle entschärft“, erläuterte Sczuka. In der Sitzungsvorlage heißt es dazu: „Die Anbindung des evangelischen Kindergartens, der Anna-Haag-Grundschule und des rückwärtigen Geländes des TSV Althütte kann über die Straße Am Brunnen und entlang der Festhalle sehr gut erfolgen.“
Eine Bushaltestelle wird wegtfallen, den Schülern sie das zuzutrauen
Die Bushaltestelle direkt vor der Anna-Haag-Schule wird entfallen, die Kinder müssen dann am Rathaus oder, wenn sie privat gefahren werden, an der Festhalle aussteigen. „Das ist den Schülern zuzumuten“, erklärte der Bürgermeister. Reinhard Pfeil von der Freien Wählervereinigung wies noch darauf hin, dass man bei größeren Veranstaltungen auf der Festwiese die Anfahrt sicherstellen müsse.
Matthias Schaal von der Bürgerliste gab zu bedenken, dass die Rettungswege in Richtung Festhalle freigehalten werden müssen. Die Kosten für die Verlegung der Schulstraße belaufen sich auf rund 330000 Euro brutto und sind im Haushaltsplan für 2022 enthalten.