Schwäbischer Wald mit neuen Attraktionen bei der CMT

Von Christine Schick

Rems-Murr. Der Andrang bei der Eröffnung der internationalen Ausstellung für Caravaning, Motor, Touristik, kurz CMT, in Stuttgart ist groß, was sich auf der Ausstellerseite zeigt (Dass die Urlaubsmesse bis auf den letzten Quadratmeter restlos ausverkauft sei, spreche für einen immer noch sehr hohen Reisenachholbedarf, so Martin Lohmann bei der Eröffnung) als auch beim Besucherinteresse. Auf der nach eigenen Angaben weltweit größten Publikumsmesse für Tourismus und Freizeit präsentieren sich rund 1600 Aussteller und am Eröffnungssamstag füllen sich die Gänge in den Hallen schnell.

Auch Vertreter des Rems-Murr-Kreises sowie des Schwäbischen Waldes wollen für ihre Attraktionen trommeln. Landrat Richard Sigel gibt als Vorsitzender des Schwäbischen Wald Tourismus gemeinsam mit den Partnern des Vereins, vor allem die Städte und Gemeinden im Schwäbischen Wald, einen Überblick über die neuen Highlights und kommenden Projekte sowie Events, was auch bedeutet, über die Kreisgrenzen hinauszugehen und -denken. Die Brücke lässt sich zwischen Natur und Kultur genauso schlagen wie zwischen bestehenden und neuen Schätzen.

Neue Feenspur Mit „Kirgel-Ausblicke“ reiht sich nun Gaildorf mit einem neuen zertifizierten Premiumwanderweg in die Feenspuren ein, wie Erste Beigeordnete Tanja Ritter es beschreibt. Die rund vier Kilometer lange Strecke, benannt nach dem Hausberg Kirgel, kann mit fantastischen Ausblicken sowie Angeboten zum Ausruhen und Genießen punkten. Vorbei kommt man auch am über 100 Jahre alten Kernerturm und auf dem Grat des Hügels öffnet sich der Blick ins Rottal, auf die Limpurger Berge bis hin nach Schwäbisch Hall mit dem Einkorn, so Ritter. Für die nicht kinderwagentaugliche Tour sollte man zwei Stunden einplanen.

Mühlenmaus begleitet Mit einem neuen Angebot für kleine Leute und Familien kann der Mühlenwanderweg aufwarten. Auf „Melchiors Abenteuertour“ geht es mit der gleichnamigen Mühlenmaus, geschaffen von Autorin und Illustratorin Christl Schlag, auf sieben Stationen auch zur Heinlesmühle und Hummelgautsche. Melchior erzählt – über Texte und Zeichnungen – unterwegs Geschichten aus seinem Leben und vermittelt spielerisch Wissenswertes zur historischen Mühlentechnik. Die Erlebnistour für geländegängige Kinderwagen umfasst rund sieben Kilometer und hält jede Menge Mitmachangebote für kleine Leute bereit wie „Schiffchen basteln oder Rätsel lösen“, lässt Richard Sigel wissen.

Mühlenwanderweg-Frischekur Der Schwäbische Wald Tourismus kann mit vielen attraktiven Naherholungsangeboten wuchern, sagt Sigel. Seit Langem gehört dazu auch der Mühlenwanderweg. Der Klassiker hat nun eine Frischekur erhalten. Er wurde von fünf auf acht Rundwege erweitert und herausgeputzt – mit neuer Beschilderung, neuer Ausstattung mit Ruhebänken und Sitzgruppen sowie einem Optimieren an bestimmten Stellen mit dem Ziel, auch kürzere Strecken anbieten zu können und eines höheren Erlebnisfaktors.

Weg der Lieder Großerlach hat mit dem „Weg der Lieder“ ein neues Aushängeschild erhalten. Der Rundwanderweg, Idee und Herzensprojekt von Bürgermeister Christoph Jäger, verbindet Naturgenuss entlang einer landschaftlich reizvollen und teils anspruchsvollen Tour mit mehreren Stationen, die zum Innehalten, Nachdenken und Genießen einladen. Am Anfang standen drei besondere Orte und Geschichten – das tragische Unglück der Tochter eines italienischen Straßenbauarbeiters 1912, dem von den Nationalsozialisten erhängten polnischen Fremdarbeiter Franciszek Gacek sowie der von Steinmetz Walter Wieland geschaffene Bär in Hohenbrach – sowie die Verbindung dieser zu Liedern (wir berichteten mehrfach). Christoph Jäger ließ die Idee, die schon vor rund fünf Jahren aufkeimte, nicht los, erzählt er. Es brauchte noch einige Ausdauer und Touren, bis der Rundweg mit insgesamt acht Lied- und Skulpturstationen stand. Mittels QR-Code lassen sich die zugehörigen Songs übers Handy anhören. Noch ein bisschen größer ist der Genuss, wenn man eine Bluetoothbox dabei hat, lässt Christoph Jäger wissen. Er freut sich sehr über den Start der Tour, die Natur und Kultur verbindet. Dazu gehört auch die Vermittlung von Verständnis und Empathie für benachteiligte und unterdrückte Gruppen – wie es seinerzeit „fremdländische“ Menschen waren – und die Verantwortung, sich gegen Diskriminierung zu stellen, so Jäger zum Hintergrund.

Radwege Auch auf zwei Rädern lässt sich der Schwäbische Wald bestens erkunden. Dazu hat der Tourismusverein nun eine neue Broschüre mit 27 Touren aufgelegt. Die Höhen können mittels E-Bike, das sich einer immer größeren Verbreitung erfreut, auch problemlos genommen werden, so Richard Sigel. Genauso hält das Heft auch Touren für „Bioradler“ sowie Mountainbikestrecken bereit. Nicht zuletzt wurden diese Trails in Dialog mit verschiedenen Gruppen entwickelt.

Landschaftsschau In das „Pilzreich“ lässt sich auch 2024 eintauchen. Die Landschaftsausstellung mit großformatigen stimmungsvollen Fotos aus dem Reich der Pilze wird über das Jahr in Allmersbach im Tal, Gschwend, Mainhardt und Aspach zu sehen sein. Jeder Ausstellungsort kann mit einer Wanderung verbunden werden.

Weitere Events Der Schwäbische Wald hat viele weitere Attraktionen zu bieten. Demnächst gehen beispielsweise die Winterkulturtage an den Start. „Mit den Events an besonderen Spielorten erreichen wir rund 30000 Menschen“, so Sigel. Auf die Liste gehört auch das Kindernaturerlebnisfest am 1. Mai mit der Einsetzung der neuen Waldfee, das diesmal Gschwend ausrichtet, der Mühlentag sowie der Tag des Schwäbischen Waldes. Zudem informieren Murrhardt, Welzheim und Gaildorf an ihren Ständen zu den kommenden Events. Nebenan stellt das Team des Remstal Tourismus die neue Remstal-App als kostenlose Plattform zu Ausflugszielen, Wander- und Radtouren sowie Einkehr- und Shoppingmöglichkeiten vor.

Tourismusmesse Die CMT dauert noch bis zum 21. Januar. Weitere Informationen zur Messe finden sich im Internet auf der Homepage www.cmt-messe.de.