Seniorin fesselt sich selbst
Aus Räuber-und-Gendarm-Spiel wird Ernst: Die Feuerwehr muss eine Frau von Handschellen befreien.
Von Jürgen Bock
Stuttgart - So schnell wird man zu einer Gefangenen. Beim Spielen mit ihrer Enkelin hat sich eine Seniorin aus Stuttgart am Montagvormittag selbst Handschellen angelegt und erst danach bemerkt, dass der Schlüssel nicht mehr aufzufinden ist.
Bei den Öffnungsversuchen zogen sich die Handschellen immer weiter zu. Ein laut einem Feuerwehrsprecher offenbar sehr robustes Spielzeugmodell mutmaßlich aus dem Ausland.
Der Kampf um die Freiheit muss einige Stunden gedauert haben. Denn erst am Nachmittag erschien die Frau beim Polizeirevier Möhringen und bat dort um Hilfe. Die Beamten probierten alle Schlüssel durch. Es wollte jedoch keiner passen. Also benötigten auch die Polizisten Hilfe – und alarmierten gegen 16.30 Uhr die Feuerwehr.
Die traf kurz darauf mit einem Spezialfahrzeug am Revier ein. Allerdings brauchte auch dessen Besatzung rund 20 Minuten, um das Spielzeugmodell zu öffnen. Dabei kamen zwei Zangen, ein Hammer, ein Meißel und sogar eine kleine Fräse zum Einsatz. Bei der Patientin blieben starke Druckstellen an den Armgelenken zurück. Ansonsten blieb sie aber unverletzt, so die Feuerwehr, „und dankte den Einsatzkräften für ihre zurückerlangte Freiheit“.