Sex avisiert, Geld geraubt: Verdächtigen Handwerk gelegt
dpa/lsw Offenburg. Sie lockten Männer mit falschen Versprechungen an und raubten sie dann aus - sechs Frauen und vier Männern aus der Gegend südlich von Offenburg hat die Polizei jetzt das Handwerk gelegt. Nach Angaben der Beamten vom Mittwoch ging die zehnköpfige Gruppe in unterschiedlichen Konstellationen immer nach demselben Muster vor: Die Frauen stellten auf einer Webseite Anzeigen für Treffen mit sexuellen Dienstleistungen online. Bei den Treffen wurden den Opfern dann teils unter Drohungen und mit Gewalt jeweils mehrere hundert Euro abgenommen.
Die erste bekannte Tat ereignete sich Ende November. In einem Skaterpark in Ettenheim (Ortenaukreis) bekam ein 27-Jähriger Pfefferspray ins Gesicht. Als er die Angreiferin bis zum Auto verfolgte, wurde er von einem Mann ins Gesicht geschlagen. Eine weitere Frau habe ihn mit einem Küchenmesser bedroht. Anschließend flüchtete die Gruppe mit dem Geld. Zumindest drei Mal schlugen die Frauen mit ihren Helfern danach noch im Bereich Emmendingen zu.
Im Januar kam die Polizei der Gang auf die Schliche. Die zehn Verdächtigen im Alter zwischen 15 und 30 Jahren wurden vorübergehend festgenommen. Sie stammen aus dem südlichen Ortenaukreis und dem Raum Emmendingen und sind inzwischen wieder auf freiem Fuß. Die Ermittlungen wegen schwerer räuberischer Erpressung dauern an. Die Polizei schließt nicht aus, dass es weitere Fälle gab und bittet Zeugen, sich zu melden.
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