Sie möchten Schüler für Nachhaltigkeit begeistern
Die Organisatoren von fünf Klimaschutzprojekten werden vom Landkreis gefördert. Eine von ihnen ist die Aspacherin Sarah Egeler. Sie will Kindern und Jugendlichen die Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz spielerisch näherbringen.
Von Carolin Aichholz
Aspach. Jeder kann etwas für den Klimaschutz tun. Nach diesem Motto fördert der Rems-Murr-Kreis seit dem vergangenen Jahr nicht nur Projekte, die von Vereinen ins Leben gerufen, sondern auch von privaten Personen oder Gruppen. Das Förderprogramm heißt „Dein Klimabudget zum Anpacken“ (siehe Infokasten). Damit soll eine breit gefächerte Zielgruppe dazu aufgerufen werden, sich Projekte für mehr Nachhaltigkeit zu überlegen und sie durchzuführen.
Vom Aufruf des Landkreises angesprochen wurde Sarah Egeler aus Rietenau. Die Bildungsreferentin interessiert sich bereits seit ihrem Studium selbst für Klimaschutz. Nun möchte sie auch Kinder ab dem Grundschulalter an das Thema heranführen. „Über die Förderung des Projekts habe ich mich natürlich sehr gefreut“, sagt Egeler.
Gerade bei Kindern sieht sie eine gute Gelegenheit, sie spielerisch und mit Spaß im Vordergrund auf das Thema Nachhaltigkeit und Klimaschutz aufmerksam zu machen. „Die Kinder nehmen ihr neu erworbenes Wissen dann mit nach Hause und können auch dort den Familienalltag mitgestalten oder verändern“, sagt Sarah Egeler.
Von Spielen über Rallyes bis zum Bau eines Solarofens
Nach der Geburt ihres Sohns vor drei Wochen freut sie sich auch auf die neuen Herausforderungen, die auf sie zukommen. Aktuell läuft die Planungsphase, ab März soll die Durchführung beginnen. „Dann komme ich wieder ein bisschen raus und habe noch eine andere Aufgabe“, so Egeler.
Sie ging gut vorbereitet an die Projektplanung heran: Als Mitbegründerin des Klimanetzwerks Trioterra hat sie verschiedene Spiele mitentwickelt, um Kinder altersgerecht an die vielseitigen Zusammenhänge des Klimawandels heranzuführen. Auch verschiedene Arten des Klimaschutzes werden spielerisch vermittelt. Die Spiele sind in mehreren Sprachen verfügbar.
„Viel Material habe ich darum schon“, sagt Sarah Egeler, „durch die Förderung habe ich dann eine Möglichkeit gesehen, um die Kinder direkt zu erreichen und ihnen das Wissen näherzubringen.“
Sie möchte auf verantwortungsbewussten Konsum aufmerksam machen
Dafür möchte sie verschiedene Module anbieten. Schulen und Vereine können dann ein Erlebnis aussuchen, das zu den jeweiligen Kindern passt. Neben Spielenachmittagen, Stadtrallyes oder dem Bauen eines Solarofens möchte sie den Kindern den heimischen Anbau von Lebensmitteln auch praktisch erlebbar machen. „Verantwortungsbewusster Konsum ist auch ein wichtiger Punkt, auf den ich dabei aufmerksam machen möchte.“ Darum kooperiert Egeler mit einer Gärtnerei in Großhöchberg, die solidarische Landwirtschaft (Solawi) betreibt, sowie mit dem Betreiber eines Unverpacktladens. „Vor Ort kann man den Kindern am besten zeigen, wo die Lebensmittel angebaut werden, und sie können auch selbst auf dem Feld mitarbeiten“, erklärt Egeler. So lernen die Kinder, frische Lebensmittel besser wertzuschätzen. „Und natürlich auch die Arbeit der Produzenten, die dahintersteckt.“
Gleichzeitig werden ihnen wichtige Bausteine der gesunden Ernährung nähergebracht. „Dadurch sehen sie, dass sie damit für sich selbst, aber auch für andere sorgen und zu ihrer Gesundheit beitragen können.“
Das Gemeinschaftsgefühl und die positiven Erlebnisse bei den Aktivitäten seien neben dem vermittelten Wissen ebenfalls ein Argument, diese Aktionen mit den Kindern zu machen. „Am Ende geht es eben immer auch um den Spaß“, resümiert Sarah Egeler.
Aktuell kontaktiert sie Schulen und breitet ihre Modulvorschläge vor den Pädagogen aus. „Ein paar positive Rückmeldungen habe ich schon bekommen und ich bin auch immer offen für eine Anpassung meiner Ideen.“ Interessierte Vereine oder Schulen können sich bei ihr unter deutschland@trioterra.org melden.
Sarah Egeler ist sich sicher, für jede Gruppe passende Aktivitäten finden zu können. „Die Themen sind gesellschaftsübergreifend und wahnsinnig vielfältig.“
„Dein Klimabudget zum Anpacken“ Bislang lief das Förderprogramm unter dem Namen „Agenda 3000“, denn bereits seit 2019 wird ehrenamtliches Engagement im Bereich Klimaschutz unterstützt. Seit dem vergangenen Jahr 2023 werden nicht nur Vereine finanziell gefördert, sondern auch Schulen, Privatpersonen, Bürgerinitiativen oder Religionsgemeinschaften.
Der Fördertopf Jährlich 50.000 Euro Budget stehen zur Förderung ausgewählter Projekte bereit. Eine Jury aus Vertretern des Kreistags und der Kreisverwaltung entscheidet, welche Vorhaben eine Summe erhalten.
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