Söder will Seehofer an Spitze der CSU beerben
Partei plant Reform für eine strukturelle Erneuerung
München /DPA - Knapp zwei Monate nach der Rücktrittserklärung von Horst Seehofer will die CSU an diesem Samstag auf ihrem Sonderparteitag Markus Söder zum neuen Parteichef wählen. Einen Gegenkandidaten für den bayerischen Ministerpräsidenten bei der Abstimmung der rund 900 Delegierten gibt es nicht.
Spannend ist bei der Wahl daher nur, mit welchem Ergebnis Söder gewählt wird – liegt es über dem von Seehofer 2008 (90,3 Prozent) oder unter dem von 2017 (83,7 Prozent). Söder selbst hat in den vergangenen Wochen wiederholt betont, über die Höhe des Ergebnisses mache er sich keine Gedanken. Wer den ehrgeizigen Franken kennt, weiß aber auch, dass ein schlechtes Ergebnis nicht spurlos an ihm vorübergeht.
Für die CSU geht es auf dem Parteitag aber um weit mehr als nur um die Neuwahl ihres Parteichefs: Er markiert zugleich auch den Startpunkt in das für die Partei so wichtige Europawahljahr und läutet offiziell auch ihre strukturelle Erneuerung ein. Seit Wochen sprechen Söder und Seehofer von einer dringenden Reform der Partei als Reaktion auf die zuletzt schlechten Ergebnisse bei den Wahlen 2017 und 2018. Sowohl im Bund als auch im Land musste die CSU schmerzhafte Niederlagen verkraften bis hin zum Verlust der absoluten Mehrheit im bayerischen Landtag.