Sportsfreund des Tages: Felix Brych
Sportsfreund des Tages: Felix Brych
Von Carlos Ubina
Stuttgart - Jetzt tanzen alle wieder nach seiner Pfeife: Felix Brych. Der Schiedsrichter ist zurück und gibt auf dem Fußballplatz nach langer Pause den Ton an. Nach fast neun Monaten und einem Kreuzbandriss. In Frankfurt ist es passiert, als der VfB Stuttgart im vergangenen November bei der Eintracht mit 2:1 gewann. Ein Fehltritt – und Brych verdrehte sich das rechte Knie. Ausgerechnet in seinem Rekordspiel musste er die Pfeife an Patrick Schwengers abgeben.
Es war Brychs 344. Bundesliga-Einsatz. Damit stellte er die Bestmarke von Wolfgang Stark ein. Nun geht es bei den Pflichtpartien weiter. An diesem Samstag im DFB-Pokal. Der 49-Jährige leitet die Begegnung zwischen dem VfR Aalen und Schalke 04. „Meine Vorfreude ist gepaart mit großer Dankbarkeit an Ärzte, Physiotherapeuten und den DFB. Der neue Schiedsrichterchef Knut Kircher hat mir gesagt, dass er mir den Platz frei hält – das hat mich sehr gefreut“, sagt der Münchner. Der zweimalige Weltschiedsrichter nahm sich Zeit, um die Verletzung auszukurieren. Danach brachte er sich in Form.
Nun ist Brych bereit, in stimmungsvollen Arenen auf Ballhöhe zu sein, unter Druck Entscheidungen zu treffen, sich von Fußballern, Fans und Funktionären beschimpfen oder den richtigen Lauf der Kugel erklären zu lassen – aber auch Anerkennung für die Spielleitung zu erhalten. Für all das hat sich der promovierte Jurist geschunden. Der Kniefall sollte nicht der Abpfiff sein.