Spuren im Schnee hielten gerade mal einen Tag

Dezember in Backnang war zu warm und zu nass – Von weißen Weihnachten auch 2018 keine Spur, stattdessen knapp zehn Grad und Regen

Viel Regen und einen Tag Schnee: Das Jahr 2018 geht nass, bewölkt und durchschnittlich zu warm zu Ende. Allein der 16. Dezember schürte die Hoffnung auf weiße Weihnachten, doch der Sonntag sollte der einzige Dezembertag bleiben, an dem ganz Backnang unter eine Schneedecke gehüllt wurde.

Spuren im Schnee hielten gerade mal einen Tag

Von Sarah Schwellinger

BACKNANG. Da war der Regen, auf den die Natur das ganze Jahr so sehnlichst gewartet hatte: Der Dezember war nass. An 24 der 31 Tage zeichnete die Wetterstation Großerlach-Mannenweiler Niederschlag auf. 242 Millimeter Regen fielen im Dezember vom Himmel. Das ist im Vergleich zum langjährigen Mittelwert (97,6 Millimeter) deutlich mehr als gewöhnlich, denn es regnete fast zweieinhalbmal so viel wie durchschnittlich. Gleich zu Beginn, am 3. Dezember, regnete es so viel, wie die restlichen Tage nicht mehr. 59,3 Millimeter Niederschlag fielen an diesem Tag vom Himmel.

Doch nicht nur Regen gab es im letzten Monat des vergangenen Jahres – an einem Tag hat es tatsächlich geschneit. Nach einem nicht enden wollenden Sommer, nach einem zu warmen und trockenen Herbst und einem verregneten Dezemberbeginn folgte am 16. Dezember der erste Schnee. Ganze drei Zentimeter Schnee verzeichnete die Wetterstation Großerlach-Mannenweiler. Doch die weiße Pracht hielt nicht lange, nämlich lediglich einen Tag. Am 17. Dezember war alles wieder verschwunden, von weißen Weihnachten war danach keine Rede mehr.

Anstatt Schnee, Schneeballschlacht und Schlittenfahren galt im Dezember also: Regenschirme nicht vergessen. Durchschnittlich war der Monat im Vergleich zum langjährigen Mittelwert zu warm. Und zwar um 2,6 Grad. Während es in den vergangenen Jahren im Dezember durchschnittlich 0 Grad hatte, lag die Durchschnittstemperatur im Jahr 2018 bei 2,6 Grad Celsius. Doch Mitte des Monats schien dann tatsächlich der Winter hereinbrechen zu wollen. Zwischen dem 7. und 15. Dezember rutschten die Tagestemperaturen von plus 10,1 Grad bis auf minus 2,3 Grad runter. In der Nacht auf den 15. Dezember erreichten die Temperaturen mit minus 5,4 Grad Celsius ihren Dezembertiefstwert. Am Tag darauf folgte der Schnee, bevor es dann auch schon wieder zu regnen begann. Die Temperaturen stiegen von da an wieder an, erreichten an Heiligabend wieder 9,9 Grad – keine weiße Weihnacht in Sicht. Die Temperaturen pendelten sich in Richtung Silvesternacht zwischen 0 und 5 Grad ein, kletterten nachts auf etwa 3 bis minus 3 Grad.

Durch den vielen Regen, die dicken Wolken und den häufig aufziehenden Nebel ließ sich die Sonne nicht oft blicken. Gerade einmal 23,3 Stunden zeigte sie sich während des gesamten Monats am Himmel, davon 7,1 Stunden am 18. Dezember. Laut vieljährigem Mittelwert ist das gerade einmal halb so oft wie in den vergangenen Jahren, in der die Sonne durchschnittlich 44,4 Stunden schien.

Die ersten Spuren im Schnee am 16. Dezember im Backnanger Stiftshof sollten auch die letzten für das Jahr 2018 bleiben. Foto: A. Becher

© Pressefotografie Alexander Beche

Die ersten Spuren im Schnee am 16. Dezember im Backnanger Stiftshof sollten auch die letzten für das Jahr 2018 bleiben. Foto: A. Becher

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Erstellt:
3. Januar 2019, 06:00 Uhr

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