Stadtlandschaften und Naturdenkmale
Bernhard J. Lattner durchstreift Backnang mit seiner Kamera, die Aufnahmen werden in einem Bildband veröffentlicht. Die Texte dazu schreibt Renate Schweizer. Das Buch erscheint im Herbst in der Edition Lattner und kann bereits jetzt vorbestellt werden.

Bernhard J. Lattners neues Projekt beschäftigt sich mit der „Backnanger Landschaft“ allgemein, der Flusslandschaft sowie ausgewiesenen Naturdenkmalen. Die Arbeiten stehen für die Unverwechselbarkeit der Topografie Backnangs. Foto: Bernhard J. Lattner, Backnang
Von Ingrid Knack
BACKNANG. Der freischaffende Lichtbildner Bernhard J. Lattner kündigt für Herbst 2021 den Bildband „Landschaft | Murr | Naturdenkmale im Backnanger Stadtraum“ in einer limitierten Auflage an. Dieser erscheint im Verlag „Edition Lattner“. Jedes Exemplar wird von Lattner eigenhändig signiert. Texte zu einzelnen Aufnahmen verfasst Renate Schweizer, freie Mitarbeiterin unserer Zeitung. Abgerundet wird das Werk mit stilisierten Karten der Großen Kreisstadt Backnang. Diese Karten verorten die Lage der Motive im Backnanger Stadtraum. Der Bildband kann bis 1. September zum Subskriptionspreis von 95 Euro vorbestellt werden. Danach liegt der Verkaufspreis bei 120 Euro.
Das Projekt hat eine besondere Vorgeschichte. Ursprünglich war bereits dieses Jahr eine Sommerausstellung im Freien geplant. Im Zusammenhang mit der Dokumentation sollte auch der Bildband erscheinen. Wie es jetzt aber aussieht, wird dieser vorgezogen und die Ausstellung um ein Jahr verschoben.
„Ich bin seit Herbst letzten Jahres bereits an der Umsetzung der Fotografien und konnte dieses Jahr sogar ein paar Schneeaufnahmen machen“, gibt der Fotograf einen Einblick. Für die Sommermotive wird Lattner in Momenten, die ideale Lichtstimmungen hergeben, unterwegs sein. Bernhard J. Lattner durchstreift den Stadtraum zu allen Jahreszeiten mit der Kamera, mit dem Bildband lädt er die Backnanger und freilich auch Backnang-Fans dazu ein, „den Lebensraum ,draußen‘ zwischen Steinbach über die Kernstadt bis hin zum Maubachtal ganz neu zu entdecken“.
Wie er sich die Ausstellung vorstellt, hört sich höchst interessant an. Fotos von Stadtansichten werden an Bauzäunen präsentiert, die zu einem Dreieck verbunden sind und als Ausstellungsinsel dienen. „Auf jeder Insel werden zwei großformatige Fotografien und ein Text-Karten-Exponat zu sehen sein, das die beiden Motive beschreibt und auf der Karte die abgebildeten Fotografien verortet.“ Geplant sind 25 Ausstellungsinseln, die im Backnanger Stadtraum verteilt werden. Im Zusammenhang mit seinem Vorhaben ist Lattner auch in Kontakt mit Baudezernent Stefan Setzer, der dem Lichtbildner bereits zusagt hat, das Vorwort zu dem Bildband zu schreiben.
Mit etwas Glück können die Backnanger ja doch noch diesen Sommer mit zumindest einer der Ausstellungsinseln, die sich auch als Kulisse für Aufführungen eignen, einen Vorgeschmack auf das bekommen, was sie 2022 erwartet: Die Menschen müssen nicht in eine Galerie gehen, um Fotokunst zu erleben, vielmehr kommt die Fotokunst zu ihnen. Lattner betont zudem die besondere Atmosphäre der Texte. Über die Blutbuche am Busbahnhof Backnang (Kreisel Obere Bahnhofstraße/Etzwiesenstraße) schreibt Renate Schweizer etwa: „Da steht sie, schräg gegenüber dem Busbahnhof. Die Blutbuche ist mächtig groß und von Narben übersät an den Stellen, wo Menschen oder Stürme im Laufe ihres Lebens Äste abgetrennt haben...“ Oder über die Eiche am Mühlweg: „Sie ist eine Riesin, die alles, was in ihrer Nähe wächst, zu Gestrüpp degradiert...“ Und Lattner sagt über sich selbst: „Der Tradition der Landschaftsfotografen Ende des 19. Jahrhunderts und zu Beginn des 20. Jahrhunderts fühle ich mich verpflichtet, diese weiterzuführen ist meine Intention. Die Einzigartigkeit von Landschaften mit ihren natürlichen oder urbanen Strukturen einzufangen, in Lichtbilder umzusetzen und diese den Menschen zur Verfügung zu stellen, sind Ziel meiner Arbeit. Die Unverwechselbarkeit der jeweiligen Region unter Einbeziehung von Licht, Jahreszeit und Sonnenstand steht immer im Fokus meiner Betrachtungen. Sie sind subjektive Eindrücke von Gefühltem, Erdachtem und Erlebtem. Für mich ist die Tiefe der Landschaft mit ihren Formen, Farben und ihrer Bewegung Ansporn und Verpflichtung zugleich.“
Weitere Informationen zu Bernhard J. Lattner, seiner Arbeit und seinen Projekten gibt es unter www.bj-lattner.de.