Startschuss für die Erweiterung der Conrad-Weiser-Schule in Aspach

Die Conrad-Weiser-Schule in Großaspach muss saniert und vergrößert werden. In seiner jüngsten Sitzung hat der Gemeinderat nun den Grundsatzbeschluss für den ersten Abschnitt des Vorhabens gefasst. Der Baubeginn soll noch in diesem Jahr erfolgen.

Die Conrad-Weiser-Schule wird in den kommenden Jahren saniert und erweitert. Foto: Alexander Becher

© Alexander Becher

Die Conrad-Weiser-Schule wird in den kommenden Jahren saniert und erweitert. Foto: Alexander Becher

Von Lorena Greppo

Aspach. Noch in diesem Jahr soll der Spatenstich zur Aufstockung, Erweiterung und Sanierung der Conrad-Weiser-Schule in Aspach erfolgen. Nur dann kann nämlich die Gemeinde Aspach die bewilligten Fördermittel auch abrufen. Weil das Mammutprojekt mit Investitionskosten von rund 7,8 Millionen Euro für die Finanzen der Gemeinde herausfordernd wird, hat die Verwaltung nun eine Unterteilung in zwei Bauabschnitte erarbeitet. Zunächst soll das Bestandsgebäude saniert und aufgestockt werden, erst im Anschluss daran folgt der Erweiterungsbau. In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats wurde der Grundsatzbeschluss für den ersten Bauabschnitt gefasst und die Verwaltung damit beauftragt, die Ausschreibung vorzubereiten. Einstimmig (bei zwei Enthaltungen: Markus Kaumeyer und Daniel Jacobi) bekannte sich das Gremium zu dem Projekt.

Uwe Kugler vom Bauamt erklärte, welche Einzelmaßnahmen im ersten Bauabschnitt vorgesehen sind: Im Bestandsgebäude BI müssen die Innenwände brandschutztechnisch modifiziert werden, sämtliche elektrische Anlagen und Leitungen werden erneuert, die Handwaschbecken in den Klassenzimmern werden ausgetauscht, eine Lüftungsanlage wird eingeplant, außerdem wird das Gebäude energetisch saniert. Für diese Leistungen sind Investitionskosten von gut zwei Millionen Euro veranschlagt. Die Aufstockung wiederum wird mit 3,23 Millionen Euro beziffert. Hier entstehen neue Klassenzimmer und Differenzierungsräume, eine WC-Anlage sowie ein Treppenhaus mit Aufzug. Im zweiten Bauabschnitt sollen dann weitere Klassenzimmer und Differenzierungsräume, eine Mensa und ein Pausenraum sowie das Treppenhaus in Richtung Hermann-Schadt-Straße errichtet werden. Die Kosten betragen etwa 2,54 Millionen Euro.

Pläne für einen Neubau wurden gestoppt

„Wir haben einen finanziellen Kraftakt vor uns“, machte Bürgermeisterin Sabine Welte-Hauff klar. Deswegen sei es so wichtig gewesen, abschnittsweise vorzugehen. Ursprünglich war ein Neubau für rund 6,4 Millionen Euro vorgesehen gewesen. Für diesen hatte sogar schon ein Architektenwettbewerb stattgefunden. Weil in diesem Kostenentwurf aber diverse Aspekte nicht berücksichtigt worden waren und die reellen Kosten dann doch fast zehn Millionen Euro betrugen, zog der Gemeinderat im Sommer 2019 die Reißleine. Nun also betragen die Kosten für die Aufstockung und Erweiterung rund 7,8 Millionen Euro. Das sei aber nicht alles, erklärte Welte-Hauff. Denn auch andere Bereiche der Schule müssten nach und nach saniert werden.

Ein detaillierter Kostenplan liegt noch nicht vor

Das Projekt jetzt wieder auseinanderzureden mache keinen Sinn, so FWA-Fraktionssprecher Gerd Raichle. „Wir sind uns einig, wir müssen die Schule nun sanieren.“ Auch Peter Hanisch, Sprecher der CDU/Bürgerlichen Liste forderte ein klares Bekenntnis zu Schule. „Wir müssen endlich loslegen, damit wir einen Knopf an die Sache kriegen.“ Wichtig sei auch, ein entsprechendes Signal an die Eltern und Schüler zu senden.

Udo Wruck (fraktionslos) wies darauf hin, dass aufgrund dieses Großprojekts andere Vorhaben wohl verschoben werden müssten, obwohl auch diese womöglich drängen. Er mahnte daher an, die Maßnahme auch schnell abzuschließen. Zudem bat Wruck die Verwaltung um einen Kostenplan, der detailliert darstellt, was wann ausgezahlt wird. „Jetzt einen Auszahlungsplan darzustellen wäre reine Glaskugelleserei“, erklärte Kämmerin Linda Hecht. Die Maßnahme sei noch nicht ausgeschrieben, geschweige denn wurden Aufträge vergeben. Die Bürgermeisterin fügte hinzu, dass die Zahlen für die kommenden Haushaltspläne auch noch überarbeitet werden müssten. „Momentan geht es erst einmal um den Baubeginn“, erklärte sie. Dafür reiche aus, dass eine vergleichsweise kleine Baumaßnahme vergeben werde. Im Gespräch sei die Entwässerung. Wolfgang Klenk (CDU/Bürgerliche Liste) legte Wert darauf, dass die Bauleitung vor Ort ist, und hakte nach, ob man diese Leistung aus der europaweiten Ausschreibung rausnehmen könne. Kugler versicherte, dass dies nicht nur möglich, sondern auch von der Verwaltung so vorgesehen sei. „Auch ich will, dass die Bauleitung im Haus bleibt.“

Schülerzahlen steigen weiter an

Für Daniel Jacobi (FWA) waren in den Diskussionen um die Zukunft der Schule zu viele Punkte offengeblieben als dass er zustimmen könne. Er habe sich einen Besuch der Schulamtsleiterin Sabine Hagenmüller-Gehring im Gremium erhofft, bei welchem sie mehr über den Schulentwicklungsplan und die verschiedenen Förderungen erklärt. Dieser Einladung sei Hagenmüller-Gehring jedoch nie gefolgt.

Markus Kaumeyer (FWA) äußerte Zweifel daran, ob die Schülerzahlen auch in Zukunft so hoch sein werden, dass der viele Platz benötigt wird. „Ich habe Bauchweh beim Gedanken, dass wir so riesig bauen und die Säle dann nachher leer sind.“ Diese Bedenken entkräftete Schulleiterin Heidi Ahlers, welche die Sitzung begleitete. „Die Grundschulklassen werden größer werden“, sagte sie. In diesem Jahr verzeichne sie 46 Anmeldungen für die erste Klasse, im vergangenen Jahr seien es 38 gewesen. Deutlich mehr als die Hälfte der Kinder kämen aus Aspach. „Die Schule ist schon gefüllt“, versicherte Ahlers. Mit Ausnahme der Klasse 10 sei die Conrad-Weiser-Schule durchgängig zweizügig. Die Schülerzahl von 380 werde im Schuljahr 2022/23 voraussichtlich auf über 400 ansteigen. „Und so viele Anmeldungen haben wir, ohne dass die Eltern die Sicherheit haben, wie es mit der Schule weitergeht“, hob sie hervor. „Wir haben eine gute, effektive Conrad-Weiser-Schule und die wird immer besser“, befand auch Wolfgang Schopf, Sprecher der SPD/Aspacher Demokraten. Man müsse auf die Zukunft setzen und die Schulerweiterung angehen.

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Erstellt:
23. Juli 2022, 06:00 Uhr

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