Von Matthias Nothstein

Backnang. Ein Weisheit aus dem Munde Ciceros hat Oberbürgermeister Maximilian Friedrich zum Einstieg für die traditionellen Ehrungen beim Neujahrsempfang gewählt. Der römische Philosoph hatte vor etwa 2100 Jahren gesagt: „Keine Schuld ist dringender als die, Dank zu sagen.“ Friedrich beglich diese Schuld gerne, zumal es gleich dreierlei Auszeichnungen für sechs verdiente Backnanger Bürger zu verteilen galt. So erhielt der frühere Backnanger Dekan Wilfried Braun die Staufermedaille des Landes Baden-Württemberg. Und die Backnanger Kanne überreichte das Stadtoberhaupt BKC-Präsidentin Gabi Kallfaß. Zu guter Letzt dürfen sich Rolf Bäuerle, Rainer Böhle, Lothar Buchfink und Konrad Zurmühl über den Ehrenteller der Stadt freuen.

Wilfried Braun Die Staufermedaille als persönliche Auszeichnung des Ministerpräsidenten für unermüdliche Verdienste um das Land Baden-Württemberg und dessen Bevölkerung wird nicht leichtfertig vergeben. Sie steht als Symbol für eine Lebensleistung, die durch ehrenamtliches, gesellschaftliches und bürgerschaftliches Engagement geprägt ist. Und dieses zeigte Braun in eindrucksvoller Weise. Er war unter anderem stellvertretender Vorsitzender des Evangelischen Kirchengemeindetags, Vizepräsident der Landessynode der Evangelischen Landeskirche in Württemberg und geschäftsführender Pfarrer der Gesamtkirchengemeinde Backnang. Die Generalsanierung der Stiftskirche umfasste quasi die gesamte Amtszeit von Wilfried Braun in Backnang, Braun war der Motor und die treibende Kraft dieses Millionenprojekts.

Gabi Kallfaß Der Backnanger Karnevals-Club (BKC) entstand vor 66 Jahren aus einer katholischen Männerrunde. Dann kam Gabi Kallfaß. Unter ihrer 33-jährigen Regentschaft hat sich der BKC erstaunlich entwickelt. Die Mitgliederzahl hat sich verdoppelt, die Zahl der Aktiven verdreifacht. Der BKC ist ein Botschafter des Backnanger Frohsinns und ein überzeugender Botschafter der Backnanger Traditionen. Friedrich nannte Kallfaß, die auch Rotgardistin, Elferrätin und Majorin war, eine herausragende Persönlichkeit im Karneval und eine bemerkenswerte Bürgerin, die sich über viele Jahre auf verschiedenen Gebieten um das Wohl der Stadt verdient gemacht hat.

Rolf Bäuerle Fast drei Jahrzehnte lang hat das heutige TSG-Ehrenmitglied an der Spitze der TSG Backnang 1846 gestanden und in dieser Zeit Großartiges für den Verein und für Backnang geleistet. 1994 übernahm Bäuerle das Amt des Hauptkassenwarts. Er prägte 13 Jahre lang als Vorsitzender die Geschicke des Vereins und zeigte sich als Visionär und Gestalter, indem er Projekte wie die Hagenbachhalle mit großem persönlichen Einsatz vorantrieben. Er begleitete den Neubau der Katharinenplaisirhalle und war maßgeblich an der Entstehung der Schul- und Vereinssporthalle auf der Maubacher Höhe beteiligt.

Rainer Böhle Seit 2013 hat Rainer Böhle das Amt des Abteilungsleiters der TSG-Turner inne. Und das ist nur eine von vielen Funktionen in Böhles langjährigem ehrenamtlichen Engagement. Bereits 1985 hat er verschiedene Funktionen innerhalb der TSG wie etwa den Kinderturnwart mit Hingabe übernommen. Die große Liste der Ehrungen, die er im Lauf der Jahre erhalten hat, spiegelt laut Friedrich das unermüdliche Engagement und die Verdienste Böhles wider. „Sie sind ein Sportler, Gestalter und aktiver Förderer des Vereinslebens und im besten Sinne ein Netzwerker und Aktivposten für die Belange des Backnanger Sports.“

Lothar Buchfink Die langjährige ehrenamtliche Tätigkeit Lothar Buchfinks begann 1993. Seitdem hat er sich kontinuierlich für den Gewerbeverein eingesetzt und etwa mit dem Unternehmerstammtisch BK-Treff den Austausch zwischen den Unternehmern gefördert. Seine Mitwirkung an allen 19 Backnanger Wirtschaftsgesprächen hat maßgeblich zur Förderung des Netzwerks aus Wirtschaft, Verbänden, Vereinen, Verwaltung und Politik in Backnang beigetragen.

Konrad Zurmühl Herausragende Verdienste im Ehrenamt hat Konrad Zurmühl bewiesen. Er prägte die Entwicklung der Schützengilde Backnang und hatte viele Führungspositionen inne. 2004 übernahm er die Position des Oberschützenmeisters und des Vorstands. In seine Amtszeit fiel der Neubau des Schützenhauses, der den Verein zukunftsfähig machte. Zurmühl arbeitete zudem in der Schillerschule und am Max-Born-Gymnasium im Elternbeirat mit und war Gesamtelternbeiratsvorsitzender.