Steuer verdoppelt – Hundehalter in Aufruhr

Görwihl im Südschwarzwald verlangt wegen zunehmender Beschwerden über Kot 200 Euro pro Tier – Landesschnitt liegt bei 86 Euro

Görwihl Die Gemeinde Görwihl im Kreis Waldshut im Südschwarzwald verlangt die höchste Hundesteuer im Land. Seit Anfang des Jahres sind pro Tier 200 Euro fällig. Damit hat sich die Steuer im Vergleich zum Vorjahr schlagartig verdoppelt.

Bürgermeister Carsten Quednow begründet die Steuererhöhung mit der steigenden Anzahl an Beschwerden über Hundehalter. Immer häufiger werde darüber geklagt, dass der Kot der Tiere nicht entsorgt werde. Deshalb handle es sich bei der Hundesteuer nicht um eine Einnahmequelle, sondern um eine Lenkungssteuer. „Ihr Sinn ist es, die Zahl der Hunde im Gemeindegebiet zu begrenzen“, so Quednow. Durch die Einnahmen könnten künftig mehr Behälter mit Plastiktüten für Kot sowie Mülleimer in der Gemeinde aufgestellt werden.

Die Hundehalter gehen gegen ihren Bürgermeister und die Steuererhöhung auf die Barrikaden. Sie versuchen, die Verdopplung der Abgabe per Unterschriftensammlung rückgängig zu machen. Laut Quednow gibtes derzeit 240 Hunde in der 4300-Einwohner-Gemeinde.

Die höchste Hundesteuer in der Region Stuttgart erheben die Gemeinden Aidlingen (Kreis Böblingen) und Eislingen im Kreis Göppingen mit je 144 Euro für den ersten Hund. Danach folgen mit je 132 Euro unter anderem die Städte Esslingen, Kornwestheim (Kreis Ludwigsburg), Schorndorf (Rems-Murr-Kreis) und Leonberg (Kreis Böblingen). Stuttgart verlangt 108 Euro für den ersten Hund. Die Zahl der Hunde in der Landeshauptstadt ist seit 2007 von 11 213 kontinuierlich gestiegen – auf 14 644 im vergangenen 2018.

Die niedrigste Hundesteuer im Südwesten verlangt mit 30 Euro die Gemeinde Moosburg am Federsee. In der Region Stuttgart ist die Steuer in Drackenstein (Göppingen) mit 60 Euro am niedrigsten. Die durchschnittliche Hundesteuer im Land liegt bei 86 Euro.

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Erstellt:
25. Januar 2019, 03:14 Uhr

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