Stuttgart plant Fahrradstraße im Osten
Den Weg zur „fahrradfreundlichen Stadt“ lässt sich die Verwaltung der Landeshauptstadt Millionen kosten.
Von Uli Nagel
Stuttgart - Die Landeshauptstadt will für die Radfahrenden attraktiver werden und investiert kräftig in die dafür nötige Infrastruktur. Das Ziel: Der Ausbau des Hauptradroutennetzes soll in sechs Jahren abgeschlossen sein. Das größte Projekt ist aktuell die Hauptradroute 2 zwischen Hedelfingen und Stuttgart-Ost. Allein die gut drei Kilometer lange Strecke kostet fast zwölf Millionen Euro und soll 2025 fertig sein.
So wichtig das Hauptradroutennetz auch ist, allein dadurch wird sich der Radverkehrsanteil auf Stuttgarts Straße sicher nicht auf die anvisierten 25 Prozent im Jahr 2030 steigern. Laut Verwaltung sind die Fahrradstraßen mit ihrer markanten türkisfarbenen Bemalung, die nach und nach im Straßenbild auftauchen, ein wichtiger Baustein auf dem Weg zu einer „fahrradfreundlichen Stadt“.
Mittlerweile gibt es fünf solcher Fahrradstraßen, die in den vergangenen acht Jahren in Stuttgart realisiert wurden. Die Tübinger Straße war im Jahr 2016 die erste. Als nächste folgten die Eberhardstraße (2019) und dann die Wiesbadener Straße in Bad Cannstatt (2022). 2023 wurde darüber hinaus in Stuttgart-Süd mit der Möhringer Straße die bisher längste und teuerste Fahrradstraße eingeweiht. Der Umbau und die Umgestaltung der rund 1,4 Kilometer langen Strecke zwischen dem Marienplatz (Einfahrt Tannenstraße) bis zur Böheimstraße kosteten zwei Millionen Euro. 2024 wurde schließlich die Burgenlandstraße in Feuerbach zwischen der Ortsmitte und dem Bahnhof als fünfte Fahrradstraße in Stuttgart fertiggestellt. Fahrradfahrer haben nun auf der 590 Meter langen, neu gestalteten Strecke Vorfahrt.
Eine neue Fahrradstraße soll künftig auch durch die Landhausstraße zwischen der Schwarenberg- und der Werastraße entstehen. Die Strecke verläuft über knapp einen Kilometer entlang der Hauptradroute 2, die die Innenstadt über die Stadtbezirke Ost und Wangen mit Hedelfingen verbindet.
Gehwege und Kreuzungen werden sicherer gestaltet, weshalb auch Schülerinnen und Schüler der umliegenden Schulen von der Umgestaltung der Landhausstraße profitieren. Zudem verläuft dort eine der Flanierrouten aus dem städtischen Fußverkehrskonzept. Die Querungen an der Wera-, Schubert- und Heinrich-Baumann-Straße werden daher für den Fußverkehr sicher und barrierefrei umgebaut.
Umfangreiche Maßnahmen plant die Stadt an der Kreuzung Wera-/Landhausstraße. Unter anderem sollen neue Baumquartiere, Sitzmöglichkeiten und breitere Gehwege mehr Aufenthaltsqualität bringen. Nachdem die Entwürfe in den Bezirksbeiräten beraten worden sind, vertieft die Stadt nun die weitere Planung. Eine Umsetzung erfolgt voraussichtlich mit dem Doppelhaushalt 2026/27.