Stuttgarts Trainer Walter sieht VfB auf gutem Weg

dpa/lsw Stuttgart. Am Samstag hat der VfB Stuttgart 2:6 gegen den Hamburger SV verloren. Am Dienstag treffen beide Teams im DFB-Pokal erneut aufeinander. Eine völlig andere Herangehensweise des VfB sollten die Fans da trotzdem nicht erwarten.

Stuttgarts Trainer Tim Walter steht am Spielfeldrand. Foto: Frank Molter/dpa

Stuttgarts Trainer Tim Walter steht am Spielfeldrand. Foto: Frank Molter/dpa

Drei Niederlagen in Serie und ein 2:6 beim Hamburger SV lassen Trainer Tim Walter beim VfB Stuttgart überhaupt nicht zweifeln. „Ich glaube, dass wir auf einem sehr guten Weg sind, weil die Art und Weise, wie wir Fußball spielen, sehr gut ist“, sagte der 43-Jährige vor dem erneuten Duell mit dem HSV in der zweiten Runde des DFB-Pokals am Dienstagabend (18.30 Uhr/Sky). „Wir wissen, was wir falsch gemacht haben - aber auch, was wir gut gemacht haben.“

In der Liga ist der VfB auf Rang drei abgerutscht, leistet sich haarsträubende Fehler in der Defensive und geht arg großzügig mit den sich bietenden Torchancen um. Eine Anpassung des Systems kommt für Walter dennoch nicht infrage. „So viele Fehler, wie wir gemacht haben, kannst du ja nicht noch mal machen in einem Spiel“, begründete er die Treue am Montag. „Das hat nichts mit dem System zu tun. An diesem Tag war es so, dass wir einfache Fehler gemacht haben.“

Unsicherheit scheint für den selbstbewussten Trainer also noch immer ein Fremdwort. Rückschläge wie die beiden Niederlagen gegen Wehen Wiesbaden und Holstein Kiel - zwei Kellerkinder der 2. Liga - und die Packung beim Tabellenführer in Hamburg seien normal im Leben. „Das gehört dazu zu Menschen, die erfolgreich sein wollen. Da zähle ich mich dazu“, sagte er erneut demonstrativ gut gelaunt.

Dass er mit der Situation wird umgehen können, steht für ihn ohnehin außer Frage. „Ich habe genug Krisen erlebt in meiner Karriere. Ich bin ja nicht erst seit einem Jahr Trainer oder seit zwei, ich bin seit zwölf Jahren Trainer“, betonte er.

Zumindest in der Öffentlichkeit geht der VfB den Weg seines Trainers noch unbeirrt mit. VfB-Sportdirektor Sven Mislintat wollte „das große Ganze nicht infrage stellen“ und verwies am Sonntag ebenfalls auf „ganz leichte individuelle Fehler“, die zu den meisten der sechs Gegentore geführt haben.

Klar scheint daher, dass anstelle des zweimal patzenden U21-Nationalspielers Maxime Awoudja der in der Liga gesperrte Holger Badstuber wieder in die Innenverteidigung rücken wird. Der Ex-Bayern-Profi kann aus Erfahrung viel besser umgehen mit Atmosphären und Drucksituationen wie jenen im wohl erneut voll besetzten Hamburger Stadion vor 57 000 Zuschauern.

Wie Walter seine Abwehr insgesamt formiert, ist allerdings fraglich. Borna Sosa ist nach seiner Gehirnerschütterung weiterhin keine Alternative für den arg schwachen Emiliano Insua, über den Walter sagte: „Ich glaube nicht, dass er mit (Bakery, Anm.) Jatta Probleme hatte. Ich glaube, dass er an dem Tag insgesamt mit dem Spiel ein Problem hatte.“

Vielleicht hilft den in der Liga gebeutelten VfB-Profis nun, dass es am Dienstag in einem anderen Wettbewerb zur Sache geht. „Morgen geht es nur darum: Friss oder stirb. Entweder du kommst weiter oder du scheidest aus. In der Liga geht es um Konstanz und Stabilität. Morgen geht es darum, zu gewinnen“, sagte Walter. Das allerdings gilt für ihn nach seinem Selbstverständnis auch in jedem anderen Fußballspiel.

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Erstellt:
28. Oktober 2019, 14:26 Uhr

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