Sulzbacher Kandidaten verraten Jugendsünden, Vorbilder und Lieblingssnacks
Die vier Kandidaten für das Bürgermeisteramt in Sulzbach an der Murr haben bei der Podiumsdiskussion am Montag auch ganz private Fragen beantwortet.
Sulzbach an der Murr. Für etwas Auflockerung bei der Podiumsdiskussion hat ein Behälter gesorgt, der gefüllt war mit Zettelchen. Zwischendurch zogen die Kandidaten einen der Zettel und beantworteten oder ergänzten die Frage oder Aussage, die darauf stand. Dem Publikum konnte so der eine oder andere Lacher entlockt werden.
Veronika Franco Olias erhielt zuerst eine unverfängliche Aussage. „Auf diese Süßigkeit kann ich nicht verzichten...“, las die 30-Jährige vor und verriet, dass es bei ihr die Chips sind. „Ich bin eher der salzige Typ.“ Bei der zweiten Runde sollte sie sich für einen Körper entscheiden, in den sie für einen Tag schlüpfen würde. „Olaf Scholz“, antwortete sie. „Erstens, weil ich schon immer wissen wollte, wie es als Frau ist, in einem männlichen Körper zu sein.“ Als zweiten Grund nannte die Backnangerin, dass sie der Tagesablauf eines Kanzlers interessieren würde. Nach ihrem menschlichen oder politischen Vorbild gefragt, nannte Franco Olias ihre Eltern. „Sie haben mir gezeigt, dass man mit Fleiß und harter Arbeit im Leben viel erreichen kann.“ Und Boris Palmer, auch wenn dieser aufgrund seiner umstrittenen Person kein Vorbild sei. „Aber er inspiriert mich, weil er manchmal unkonventionelle Wege geht.“
Für Markus Laiblin ging es bei der ersten Frage direkt ans Eingemachte: Was wohl seine größte Jugendsünde ist? Angesichts der Frage war ein gespanntes Raunen im Saal zu hören. Den größten Ärger von seinen Eltern habe er bekommen, erzählte der 43-Jährige, als er ein Wespennest entdeckt und seinen großen Bruder dazu aufgefordert habe: „Hau da mal mit Stöcken rein, und du musst ganz ruhig stehen bleiben.“ Auch ob der Stuttgarter ein Fan der Sauna ist, erfuhren die Gäste am Montagabend. „Ich bin eher ein Fan vom Whirlpool“, stellte er klar. Denn wenn er im Wald arbeite, schwitze er schon genug. Die Aussage „Handwerklich bin ich sehr...“ ergänzte der Diplom-Holzwirt mit „...geschickt, mit allem, was laut ist.“ Feinmechaniker sei er definitiv nicht.
In einer der Fragerunden durfte Andreas Fillgraff den Zuhörern verraten, was sein Lieblingsbuch ist. „Es gibt viele Bücher, die ich toll finde“, antwortete der Saarländer. Eines, das er kürzlich gelesen habe, sei ein philosophisches und trage den Titel „Du musst nicht von allen gemocht werden.“ Ein Motto, das der 38-Jährige für sein Privatleben für gut befindet – für das Bürgermeisteramt würde sich das Motto aber nicht eigenen, versicherte er. „Aber man kann es auch nicht allen recht machen.“ Der Vater von drei Kindern verriet in der nächsten Runde, was er macht, wenn er denn mal allein zu Hause ist. „Wenn das mal vorkommt, dann schaue ich gerne Actionfilme.“ Denn seine Frau ziehe die romantischen Filme vor.
Christian Ehnis hat zufälligerweise gleich zwei Fragen zu seinem Gefühlszustand erhalten: Was ihn in den letzten Tagen am meisten gefreut hat und was ihn am meisten aufgeregt hat? Gefreut hätten ihn, antwortete der 37-Jährige, die vielen tollen Gespräche, die er im Zuge seines Wahlkampfs mit den Sulzbachern führen durfte. Aufgeregt habe er sich nicht wirklich, nur ein bisschen geärgert. Beispielsweise über den Motorradlärm in der Gemeinde. Der nächste Zettel zielte auf Ehnis’ Künste hinter dem Herd ab: „Wenn ich koche, dann... möchte ich etwas ausprobieren.“ Er habe in Australien gerne Brezeln gebacken, weil er dort keine kaufen konnte, erzählte der Unternehmensberater, der viele Jahre in Sydney gelebt hat. Seit er zurück in Deutschland ist, mache er das aber nicht mehr – hier gebe es deutlich bessere Brezeln, sagte er schmunzelnd. al